Wir haben RWE am Donnerstag den 12.11.2015 den Appell „Schulverweis für RWE“ überreicht und den Energiekonzern damit aufgefordert, seine Lobbytätigkeit an Schulen zu beenden. Der Leiter der Unternehmenskommunikation, Sebastian Ackermann, und die Leiterin der Schulkommunikation, Claudia Bremer, nahm die 26.377 Unterschriften stellvertretend für den RWE Deutschland-Chef Arndt Neuhaus entgegen. Hier finden Sie Fotos von der Protestaktion vor der Konzernzentrale und hier unseren Bericht: 26.377 Schulverweise an RWE überreicht.

Unsere Protestaktion vor der Konzernzentrale von RWE: „Schulverweise für RWE – Lobbyismus an Schulen stoppen!“ Foto: Muchnik/LobbyControl

Der Leiter der Unternehmenskommunikation, Sebastian Ackermann, und die Leiterin der Schulkommunikation, Claudia Bremer, nahmen die Unterschriften von unserem Campaigner Felix Kamella entgegen. Foto: Muchnik/LobbyControl

Meinungsmache an Schulen verhindern. Foto von der Protestaktion vor der RWE-Zentrale. Foto: Muchnik/LobbyControl

Jede Unterschrift ist ein Schulverweis für RWE. Unsere Protestaktion vor der RWE-Zentrale. Foto: Muchnik/LobbyControl

Bildung statt Meinungsmache. Unsere Protestaktion gegen Lobbyismus an Schulen von Essen. Foto: Muchnik/LobbyControl
Sie können die Fotos für die Pressearbeit verwenden. Bitte Alex Muchnik/LobbyControl angeben.
Aktionswoche gegen Lobbyismus an Schulen im Überblick
Montag: Aktion: Schulverweis für RWE – Lobbyismus an Schulen stoppen
Dienstag: Imageförderung – Eine besondere Form von Lobbyismus an Schulen
Mittwoch: Türöffner – So wird Lobbyismus an Schulen verschleiert
Donnerstag: Leseförderung – So öffnet sich die Schultür für Amazon
Freitag: Lobbyismus an Schulen – Was tun?!
18. November 2015 um 11:47
Hallo Mitstreiter,
das eigentliche Problem ist doch was ganz anderes, nämlich unser Wirtschaftsystem!!!
Auf einer Demo habe ich auf einem Plakatt gelesen „Kapaitalismus, du mieses Stück Scheiße!“
Damit wäre alles gesagt. Und es gibt keine Alternativen im Kapitalismus, man muss Alternativen zum Kapitalismus suchen/finden!!! (s. Christine Prayon Auftritt bei den Mitternachtsspitzen im WDR)
Schönen Tag noch!
18. November 2015 um 2:58
Ach ja und noch was, ich bin auch der Meinung das manchmal die Lehrer nicht genug wissen, aber dann sollte man sie besser ausbilden und nicht andere Leute ihren Jod machen lassen, Leute die keine Ahnung vom Unterrichten haben…
18. November 2015 um 2:55
Also Herr Migelbauer,
ich bin Schülerin, werde also ganz gut beurteilen können, ob unsere Meinung beeinflusst wird !!!
Natürlich können wir unsere eigene Meinung bilden, aber nur wenn wir mehere unterschiedliche Meinungen gehört haben oder Informationen haben. Wenn uns nur eine Sicht der Dinge dargelegt wird, haben wir ja nur diese EINE Sicht. Und natürlich trifft das nicht nur auf junge LEute zu, jeder kann beeinflusst werden, aber je jünger man ist desto einfacher ist es, weil man noch nicht so viel weiß und nicht so viel Erfahrung hat. Außerdem ist Lobbyismus jawohl nicht das gleiche wie ein Handwerk. Ich bin Schülerin, also diejenige, die dieses Thema betrifft und ich möchte definitiv nicht beeinflusst werden !!!
17. November 2015 um 17:56
interessant, RWE hat eine „Leiterin für Schulkommunikation“ – es ist einfach zum vorWEGgehen!
17. November 2015 um 16:34
Hätte RWE rechtzeitig die Mittel, die sie in Atomstrom und noch immer in die steinzeitliche Kohleverstromung fehlinvestiert in großflächige Fotovoltaik mit Wasserstoffkomponenz allokalisiert, hätten sie ihre heutigen Probleme mit Sicherheit nicht, wären stattdessen der wegweisende Marktführer.
17. November 2015 um 14:54
An alle, die glauben, bei RWE ginge es fair zu!
Hallo Andreas, ich stimme Dir voll und ganz zu! In unserem Dorf war mal eine Veranstaltung vor Rewe mit unserer Grundschule. Die Kinder haben schöne Sachen gemalt und gebastelt, zu allem, was sie im Unterricht gelernt hatten. Die RWE-Fahnen und Plakate waren so groß, dass man glauben konnte, es ist eine RWE-Veranstaltung. Leider hatte ich keinen Fotoapparat mit. Leider hatte die Lehrerin kein Verständnis für meine Intervention: Es bringe doch Geld für die Schule … Heute haben wir einen anderen Schulleiter, der bei Lobbyismus empfindlich ist.
Fallt doch nicht auf die Lobyisten rein! Das sind Wölfe im Schafspelz. Einige haben sogar ein Büro im Bundestag und dürfen an den Gesetzesvorlagen mitarbeiten. Ja was passiert denn da? Knallharte Lobbyarbeit!
Lasst Euch nicht für dumm verkaufen!
17. November 2015 um 19:00
> Einige haben sogar ein Büro im Bundestag und dürfen an den Gesetzesvorlagen mitarbeiten. <
Ich habe in einer Doku im Fernsehen gesehen, dass die Lobbyisten nicht nur an den Gesetzesvorlagen "mitarbeiten", sondern diese sogar AUSARBEITEN, und die Abgeordneten nur noch unterschreiben lassen.
Bei der Frage, ob der Abgeordnete wüsste was er da unterschrieben hat, kam dieser schwer ins stottern!
Wenn ich Bundeskanzler wäre, wüsste ich was ich mit diesen Herrschaften machen würde; sowohl als auch!
17. November 2015 um 14:52
Das fehlt noch das die Industrie die kleinsten beinflusst,es langt wohl nicht das sie die Politiker wie Drohnen steuern.Laßt all Hoffnung fahren,die ihr eintretet.Danke.
17. November 2015 um 14:22
Ich denke auch, dass eher LehrerInnen auch in ihrer Ausbildung lernen sollten, welchen negativen Effekte die unterschiedlichen Unternehmenspolitiken in anderen Ländern hervorrufen. Es muss nicht für jede(n) in direkte Ablehnung resultieren, aber viele Menschen sind doch betroffen, wenn man ihnen von den Auswirkungen erzählt. Ich glaube, dass nur mit dem Wissen um dieses verantwortungslose und lediglich um Kapitalmehrung bemühte Verhalten und Handeln sich etwas ändern kann. Oder: wenn RWe und Konsorten reinsollen, dann auch Greenpeace, LobbyControl, Robin Wood, The Yes Men und wie sie alle heissen. Denn nur mit Wissen beider Seiten kann man erwarten, dass sich jmd (vielleicht und hoffentlich) eine eigene Meinung bildet.
17. November 2015 um 21:14
Hollo Jennifer
Bei Ihrer Aufzählung bitte nicht:
Abgeordnetenwatch, Umweltinstitut-München, Campact, Attac und vor allen Dingen foodwatch vergessen. Gerade foodwatch hat sich da schon stark gemacht. Kann/sollte man sich den jeweiligen Newsletter bestellen, noch besser Fördermitglied werden, die brauchen unsere Untertützung, da neutral.
17. November 2015 um 14:16
Hallo holger migelbauer,
nichts gegen individuelle Fachleute aus der Praxis !
Aber wozu eigentlich sollten gewinnorientierte Großunternehmen eigentlich so viel Geld für Schulpropagandaaktionen und Unterrrichtsmaterialien ausgeben, wenn sie sich (und ihren Aktionären) nicht einen zählbaren Nutzen davon versprechen würden ?
Was es heißt, bei Kindern erst einmal ein positives Firmenimage zu schaffen, weiß jeder, der mit seiner klasse auf dem Ausflug alle schnell zu McDo streben sieht.
Dass Kernkraft und Kohle bei der Erwachsenengeneration aus den bekannten Gründen so schlecht angesehen sind, haben die Energieriesen endlich gemerkt und wollen dies bei den jetztigen Schülern schleunigst abstellen. Dazu setzt man auf geschickt verpackte, einseitige Informationen, die für viele Schüler als Erstinformation zu dem Thema überhaupt in die Köpfe platziert werden.
Dass aber „die Lehrer von vielen Dingen, z.B. Wirtschaft überhaupt keine Ahnung haben“, ist eine Behauptung, die Sie einfach mal so in den Raum setzen – und dies stellt jedoch eine Beleidigung für viele Kollegen dar, die ihren Beruf ebenso ernst nehmen wie ein Mitarbeiter von RWE oder von einer Beratungsagentur den seinen.
Da es -wie Sie meinen- allerdings einige Lehrer gibt, die sich ohne eigene Kenntnisse bequem, gedankenlos oder vorsätzlich ihren Unterricht von den Werbefachleuten und tendenziösen Bilderbüchern großer Konzerne diktieren lassen, ist die Unterschriftenaktion von LobbyControl goldrichtig.
17. November 2015 um 14:15
Ich bin als „Alt-68er“ und pensionierter Lehrer für Politik entsetzt, dass Lehrer von sich – und indirekt auch von anderen Kollegen – behaupten, sie hätten von „z.B. Wirtschaft überhaupt keine Ahnung“. So viel Ahnung kann jeder Lehrer bei genügender Vorbereitung erwerben. Sich stattdessen, wenn auch möglicherweise unbewusst, zum „Ideologen der Konzerne“ zu machen, halte ich für falsch. Natürlich sollen sich Schülerinnen und Schüler eine eigene Meinung bilden. Aber oft sind sie in ihrem Alter den manipulativen Praktiken der Konzern-Vertreter von RWE oder anderen Energiekonzernen und deren Materialien unterlegen, können Manipulation nicht allein erkennen. Die Materialien sind nämlich durchaus geschickt gemacht, stellen aber letztlich doch den Konzernen ein „Lauterkeitszeugnis“ aus. Hier ist es Lehreraufgabe, den Schülerinnen und Schülern das Erkennen von Manipulation zu ermöglichen.
17. November 2015 um 21:19
Schüler und Schülerinnen werden auch von andere Lobbyisten „heimgesucht“, um sie beizeiten an deren Produkte zu gewöhnen, teilweise auch abhängig zu machen (Glutamat, Geschmacks-verstärker allgemein). Gerne bei foodwatch schlau machen.
17. November 2015 um 14:10
Grossaktionäre der RWE sind die Kommunen in NRW (insbes. im Ruhrgebiet). Die Politik ist also in der Aufsicht (Aufsichtsräte) mit großem Kaliber vertreten. Wer da wohl etwas Böses ahnt?
17. November 2015 um 13:53
Hallo,
ich kann meinem Vorredner Frau oder Herrn Ast nur beipflichten, Energieriesen wie RWE und Co. haben in Schulen allenfalls etwas zu suchen wenn sie den Schülern die Technik erklären und sonst nichts.
Da die Herren von RWE und Co. aber schon im Bundestag ein und aus gehen wie sie möchten, um ihre Lobbyarbeit zu machen, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, das sie in Schulen nur die Technik erklären wollen.
Fazit für mich in Schulen, Kindergärten etc… haben die nichts zu suchen, ihre Kohlekraftwerke sollen sie anderen schmackhaft machen.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Fingerling
17. November 2015 um 13:51
Wir sollten unterscheiden zwischen Information durch finanziell unbeteiligte Fachleute und Indoktrination durch Menschen, die an das Geld der Schüler und ihrer Eltern herankommen wollen.
Danke für Ihre Aktion!
17. November 2015 um 13:35
In meiner Schulzeit haben wir Firmenbesichtigungen gemacht und Praktikas. (Versteckte) Werbeveranstaltungen gehören nicht in die Schulen.
17. November 2015 um 13:35
Informationen über Handel und Energievetbrauch – und Verteilung in Schulen finde ich zwar wichtig. Allerdings sollten diese nicht von Furmen kommen, sondern von unabhängigen Stellen, wie z.B. Verbraucherzentralen. Dieser Stoff sollte neutral den Schuelern zugetragen werden und nicht als Werbefeldzuege der einzelnen Firmen und Gewerke.
17. November 2015 um 13:11
gleiche Meinung wie G.Ast; keine Indoktrinierung in der Schule, Werbung wird ohnehin immer penetranter
17. November 2015 um 12:56
Wenn schon Information an den Schulen, dann doch nur, wenn beide Seiten vertreten sind – z.B. REW und Greenpeace, oder andere. Für Schüler wäre ein Streitgespräch doch sicher sehr lehrreich.
17. November 2015 um 12:40
Ich habe viele Jahren an Auslandsschulen unterrichtet, (Deutsche Schulen im Ausland) und die Schüler stammten aus Familien der Banker, Diplomaten, Militärangehörigen oder Industrievertreter. Wir haben reihum, allwöchentlich, ein Elternteil dazu eingeladen seine/ihre Arbeit vorzustellen. Zum einen, weil wir festgestellt hatten, dass die Schüler kaum beschreiben konnten, womit die Eltern den Lebensunterhalt verdienten (er arbeitet bei der Botschaft….. ohne zu wissen, in welcher Funktion), zum anderen, damit sich die Schüler auch Gedanken machen konnten, in welchem Berufsfeld sie später mal arbeiten wollten. Diese Elterngesprächen waren immer sehr interessant, und sicher wurden auch kritische Fragen gestellt. Vor allem die Angehörigen des Militärs hatten es nicht einfach :-)
Auf dieser Weise haben die Schüler viel erfahren über die Pharmaindustrie, die Energieanbieter, die Marine und die Luftwaffe, große Logistikbetriebe, Brauereien und vieles mehr. Man kann das „Beeinflussung“ nennen. Oder „Anregung zum selbstständiges Denken“. Ich bin jedenfalls nicht dagegen, dass Energiebetriebe wie RWE, Eon, Vattenfall etc. ihre Arbeit und Anlagen vorstellen.
17. November 2015 um 12:34
Reichlich blauäugig, Herr Holger Migelbauer! Welche Qualität werden die Informationen haben, die beispielsweise die rwe den Schüler/-innen vermittelt? Ob rwe wohl die Problematik seiner Braunkohlekraftwerke mit ihrem immensen Beitrag zur Klimaerwärmung behandeln wird? Ob sie ihre Atom-und Kohlestrategie der letzten Jahrzehnte in Frage stellen wird? „Die Schüler sind doch nicht doof“ – welche Verharmlosung der Zusammenhänge zwischen gesiebter Information und Meinungsbildung! Und dann noch die Zumutung, dass
d i e Lehrer von Wirtschaft überhaupt keine Ahnung hätten! Das sind dann doch der Pauschalurteile etwas zu viel. Weil kein Schulrat weiß, ob die Informationen, die Meinungsbildung im Unterricht kritisch aufgearbeitet wird, bleiben die Interessenvertreter der Wirtschaft lieber vor der Tür.
17. November 2015 um 12:14
Lobbyismus an Schulen habe ich als Biologielehrer in einem Schulzentrum selbst erlebt. In der Mediathek der Biosammlung standen Dutzende Videos der BASF rum. Da wurden und werden immer noch die „wundervollen“ Fungizide, Pestizide und Insektizide in höchsten Tönen gepriesen. Da ist die böse Blattschneider-ameise die größte Gefahr für den tropischen Regenwald.
Also raus mit allen Lobbyisten aus der Schule und aus dem Bundestag!
ist natürlich ein frommer Wunsch!
17. November 2015 um 21:35
H. Andrie
Was Sie da schreiben mit Video`s der BASF ist ungeheuerlich. Ich habe in den 50er Jahren ganz in der Nähe der BASF gelebt. Ca. 16.00 Uhr täglich war die Umgebunsluft bläulich-nebelig mit einem sehr merkwürdigen Geruch. Das war mehr als unangenehm. Lobbyisten müssen aus allen Büro`s, Sekretariaten, Bundestag und Brüssel raus mit ihren vorgefertigten Gesetzestexten. Man erinnere sich nur mal an Aigner`s 10-Punkte-Plan, den sie uns gebets-mühlenartig um die Ohren gehauen hat. Was war dieser ach so geliebte Plan, was hat er bewirkt, was wurde, wenn es den überhaupt gab, umgesetzt? Wir müssen unsere sogenannten Volks(ver)treter finanzieren mit einer unerhöhten Rente und dann in die Industrie. Aber, regieren, bestimmen, beherrschen tun die Lobbyisten. Demokratie und Tranzparenz sind Wörter, mehr nicht. Deshalb Fördermitglied von Lobbycontrol werden.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
17. November 2015 um 12:09
Die Schüler sind mit Sicherheit nicht „doof“ ebenso wie wir alle glauben das wir es nicht sind. Der Hacken dabei, wir werden ständig von Meinungsmachern manipuliert ohne das wir es wahrnehmen. Das perverse dabei wir bezahlen per Gesetz dafür mit den Rundfunkgebühren das uns die „Birne“ weich gemacht wird. Darum, wo es offensichtlich ist solche „Meinungsmacher“ verbieten und ganz weit weg von unseren Kindern.
17. November 2015 um 12:06
Ich finde Eure Aktion witzig und vor allem wichtig. Der Lobbyismus in Deutschland bzw. in Europa (siehe Glyphosat) hat einen immer größeren Anteil an politischen und sonstigen Entscheidungen und hat weder in Schulen noch in Parlamenten etwas zu suchen. Bitte weiter so !!!!!!
17. November 2015 um 12:05
Stimmt! Es gibt keine neutrale wirtschaftliche Bildung. Ökonomische Wissenschaften sind immer Interessen geleitet. Aber genau diese Aussage, dass es keine Neutralität, sondern Abhängigkeiten und Sichtweisen und Interessen gibt, wird nicht transportiert, wenn RWE in die Schulen geht.
Es gibt übrigens noch einen weiteren Punkt, der bedenklich ist: Wenn wir Bildung nicht mehr staatlich finanzieren lassen, die immerhin die Versorgung, die Reproduktion und das Überleben der Gesellschaft (wie die auch immer aussehen mag) garantiert, und wenn wir Bildung in private Abhängigkeit bringen, können wir auch nur Bildung genießen, die privaten Interessen dient, aber nicht mehr Interessen der Gesellschaft oder auch von Gruppen, die nicht das Geld und die Macht und die Zeit haben, an den Schulen eine Lobby zu erziehen, die sich für ihre Interessen einsetzt. Wie sollen Interessen von nicht-profitorientierten Organisationen und ehrenamtliches kritisches Denken noch in den Schulen vertreten werden? Oder sollen die Schüler und Schülerinnen nur noch in ihrer Freizeit mit kritischem Denken konfrontiert werden? (und wie wahrscheinlich ist das, wenn die Medienlandschaft auch so läuft…?) Die Lehrenden einer Schule werden auf jeden Fall einen Teufel tun, sich ihre Geldgeber zu vergraulen, indem sie kritische Materialien über z.B. RWE verteilen.
Wo das einmal Einzug gehalten hat, bekommt man die einseitige Einflussnahme nicht mehr weg.
17. November 2015 um 11:52
@ holger migelbauer
Dann sollen die Lehrer sich hinsetzen und selbständig ihr Wissen erneuern und vertiefen. So wie viele andere Arbeitnehmer auch!
Im Informatikunterricht meines Kindes wird z. B. heute noch eine HTML-Version gelehrt, die seit 2000 eingestellt ist.
Mit den aktuellen Html-Techniken würden die Schüler das gewünschte Ergebnis nicht hinbekommen. Weil das Thema komplexer geworden ist. Mit dem Argument, die Jugendlichen würden zu Hause nicht mehr freiwillig lernen.
Und wie man aktuell wieder mal erleben musste, wie selektiert die Medien Informationen rausgeben, hat solche Informationweitergabe aufgrund Wirtsschaftsinteressen in der Schule nichts zu suchen.
Da scheint wohl jemand ein Lobbyist zu sein. ;-) *lach*
17. November 2015 um 11:44
Auch wenn das stimmt, wäre es sicher sinnvoller, die Lehrer_innen so auszubilden, dass sie den Themen gewachsen sind, anstatt Leuten „aus der Praxis“ mit sehr einseitigen Sichtweisen und klaren wirtschaftlichen Interessen so eine Bühne zu bieten.
13. November 2015 um 10:37
Hallo,
ich finde das nicht gut – die Lehrer haben von vielen Dingen, wie z.b. Wirtschaft überhaupt keine Ahnung, und wenn jemand aus der Praxis kommt, ob das nun ein Polizist, Manager, Handwerker oder eben jemand aus der Energiewirtschaft informiert, kann das nur ein Gewinn für die Schüler sein. Die sind doch nicht doof und können sich ihre eigene Meinung Bildung.
Also – RWE und alle anderen rein in die Schule!!!
17. November 2015 um 11:39
Sehe ich auch so. Danke!
17. November 2015 um 11:46
dem widerspreche ich ganz entschieden. An die Schulen gehört Bildung und Hintergrundwissen damit die zukünftigen Generationen sich eine eigene, fundierte Meinung bilden können. Konzerne und Lobbyisten haben an den Schulen nichts verloren. Bildung statt Meinungsmache.
Oder sollen an den Schulen demnächst McDonalds und Monsanto über gesunde Ernährung referieren, die Pharmakonzerne über Gesundheitsvorsorge, die Versicherungskonzerne über Altersvorsorge, Bundeswehr und Rüstungslobby über zukünftige „bombensichere“ Jobs?
Ich möchte nicht daß meine Kinder nur als zukünftige Konsumenten oder Kanonenfutter herangezogen werden, dafür sind sie viel zu wertvoll. Wenn Herr Migelbauer das als die Zukunft seiner Kinder möchte bleibt es ihm ja überlassen sie in die Obhut solcher Rattenfänger zu geben.
17. November 2015 um 12:00
@Holger Migelbauer
Hallo, das sehe ich aber nun völlig anders, außer der These „Lehrer haben von vielen Dingen keine Ahnung“ – das sehe ich auch so. Deshalb haben sie auch keine Ahnung von subtiler Meinungsmache der Großkonzerne. Diese ungefiltert auf unsere Kinder loszulassen halte ich für völlig daneben. Die Meinungsmache der Konzerne hat in den Schulen absolut nichts zu suchen!
Die LehrerInnen sollten unseren Kindern aber sehr wohl den kritischen Umgang mit den Informationen und den neuen Medien näher bringen (Stichwort: Medienkompetenz).
Das können Pädagogen auch dann, wenn sie im Bereich der Wirtschaft o.ä. keine große Kompetenz besitzen.
Fazit: Die Aktion von LobbyControl ist völlig richtig und zu unterstützen – wehret den Anfängen!
17. November 2015 um 12:04
Guten Tag Holger M.,
und nicht vergessen das Militär z.B. Heckler&Koch, die erfolgreich deutsche Waffen nach Mexiko geliefert haben und Waffenschmieden in undemokratischen Ländern (Schurkenstaaten, die reichlich den Henker einsetzen) unterhalten.
Dann lernen Schüler, dass mit Waffen Arbeitsplätze gesichert werden, gutes Geld verdient wird und Mord und Totschlag zu den Werten gehört, die es zu verteidigen gilt. Obendrein noch die Pharmaindustrie mit ihren Giften ……….
17. November 2015 um 12:04
Es ist traurig genung, dass Herr Migelbauer pauschal „den Lehrern“ Ahnungslosigkeit von Wirtschaft unterstellt und damit die Einflussnahme von „Wissenden aus der Praxis“ in Schulen befürwortet. Wenn jemand jedoch „rein in die Schulen“ muss, dann bestimmt nicht Vertreter von RWE, EON und anderen Konzernen, die dort nur Meinungsmache in eigener Sache betreiben, sondern Vertreter von NGOs wie Transparency International, attac, foodwatch, abgeordnetenwatch oder auch lobbycontrol.
17. November 2015 um 12:11
> migelbauer
Es ist leider nicht von der Hand zu weisen, dass es bei Lehrern zu gewissen Themen Wissenslücken gibt. Die Folge darf aber nicht sein, dass Bildung von lobbyistisch geprägten ausserschulischen Fachkräften übernommen wird. Die Ausbildung von Lehrern muss erweitert werden, was zugegeben nicht bis Ende nächsten Jahres erfolgen kann.
Ich finde es erfreulich, dass migelbauer reichlich viele Schüler kennt, die sich ihre eigene Meinung bilden. Ich kenne aus meinem Umfeld nur wenige…
Möge migelbauer doch mal die Meinungsbildung in den politischen Zentralen betrachten und die Zahl der dort tätigen Lobbyisten wahrnehmen. Und ein Großteil der Politiker ist Akademiker! Diese Herrschaften haben zudem reichlich Möglichkeiten und Hilfen, sich umfassend zu informieren, an Daten zu gelangen, die nicht unbedingt jedermann zugänglich sind. Und wie gut informiert wirken sie???
17. November 2015 um 12:13
Darum geht es doch gar nicht, dass das Unternehmen für einen Tag in die Schule kommt und Werbung für einen Ausbildungsberuf hat oder (wie im Falle der Polizei) Präsenz zeigt und den Schülern erklärt, was gemacht wird.
Kritisiert wird, dass ein Energiekonzern, der auf fossile und umweltschädliche Energiegewinnung beharrt (und die Bundesregierung wegen der Energiewende auf Schadensersatz verklagt, nachdem er aber Jahre zuvor noch nichts dagegen hatte), eigene Unterrichtsmaterialien verbreitet, in denen die fossile Energiegewinnung verharmlost wird. Das ist gezielte Manipulation an Kindern, die sich noch kein eigenes Urteil bilden können.
Daher befürworte ich die Aktion!
17. November 2015 um 12:24
Genau anders herum: Schule sollte Schule sein und keine Verkaufs- und Indoktrinationsverstaltung.
17. November 2015 um 12:29
na, na, das ist doch wohl voll daneben!
werbung für co 2 – klimakiller – das kann kein vernünftiger mensch befürworten.
…und überhaupt: die wirtschaft beherrscht ohnehin die politik nach belieben (z.B. waffenverkauf ins ausland)
ahnungslosigkeit der lehrer – das ist eine glatte unterstellung!!
17. November 2015 um 12:34
Die Materialien, mit denen Kindern und Jugendlichen Wissen vermittelt wird, dürfen in keiner Weise Firmen und ihre Produkte bewerben. Das tun sie aber, wenn sie kostenlos angeboten werden – es sei denn (in diesem Fall) RWE bringt Informationen völlig neutral zu Papier und tritt auch nicht als RWE bei der Übergabe in Erscheinung.
Es wäre interessant zu wissen, in welchen Bundesländern RWE das kostenlose Material verteilt. Denn die Verteilung zeigt, inwieweit – möglicherweise verdeckte – Werbung betrieben werden soll.
17. November 2015 um 12:35
Die Aktion ist m.E. richtig und wichtig. Es spricht nichts dagegen, dass Klasseneltern aus den jeweiligen Berufen Ihr Handwerk / Ihre Arbeit vorstellen, das wird ja im Allgemeinen von den Schulen auch gern angenommen. Bei organisierten Informationen aus Konzernzentralen – da muss man wohl davon ausgehen, das bestimmte Interessen verfolgt werden – warum sollten sonst Unternehmen, die dem Shareholder Value verpflichtet sind, den damit verbundenen Aufwand in Kauf nehmen?
17. November 2015 um 12:36
Ich finde die Aktion absolut richtig und wichtig. Unternehmen haben in Schulen nix zu suchen. RWE ist gerade in Essen überall mit seinem Geld und Sponsoring drin und beeinflusst massiv, ob es Sport- und Kulturveranstaltungen bis hin zu Medien und Projekte der Stadtverwaltung sind. Der Konzern erkauft sich Akzeptanz trotz seiner klimaschädlichen Geschäftspolitik (der Konzern ist Europas größter Treibhausgasproduzent) und trotz seiner desaströsen wirtschaftlichen Situation nimmt er so etwa Einfluss auf die Kommunen und verhinderte etwa, dass viele Kommune rechtzeitig ihre Aktien verkaufen konnten. Diese stehen nun vor dem Scherbenhaufen: dem zerstörten Vermögen der Städte und damit der Bürgerinnen und Bürger.
17. November 2015 um 12:42
Auch wenn die Lehrer keine Ahnung von Wirtschaft haben, so müssen dies Kleinunternehmer den Kindern beibringen und nicht irgendwelche Konzernbonzen!
17. November 2015 um 13:01
Ihrem Kommentar entnehme ich, dass Sie überhaupt keine Ahnung haben, wie und was heute unterrichtet wird. Der Kontakt zu einschlägigen Betrieben besteht schon lange und die Schüler können in Form eines Praktikums die Arbeitswelt kennen lernen und sich dadurch eine eigene Meinung bilden. Was hat RWE an den Schulen verloren? Meinungsmache – wie toll ein Kohlekraftwerk ist? Der Tagebau verändert nicht die Menschen und die Landschaften? Sie haben ein sehr einseitiges Denken!!!!!
17. November 2015 um 13:16
Lieber Holger,
natürlich haben die meisten Lehrer in Grundschule und Oberstufe nicht das Wissen aus der Fachpraxis.
Aber in Themen wie Energiewirtschaft, Technik und ähnlichem gibt es zum Beispiel Schulbüros der Universitäten, die sich damit befassen, dass Schüler einen Einblick in solche Zusammenhänge erhalten. Ich weiß das vom Schulbüro der TU Berlin, die auch in Kooperationen mit Fachhochschulen und Berufsschulen Infotage und Ausflüge für Schüler fast aller Klassenstufen anbieten und mit organisieren.
Außerdem sind „Lange Nacht der Wissenschaft“, oder auch an anderen weiterführenden Schulen „Tag der offenen Tür“ der neutralere Weg, den Schülern zu zeigen, welche Möglichkeiten ihnen nach der Sek I oder Sek II offen stehen, bzw. wie die Welt hinter der Klassenzimmertür eben funktioniert.
Solche Programme können zukünftig natürlich noch viel mehr und besser auf- und ausgebaut werden.
Super wäre es natürlich, ein Fach wie „Aufklärung zum Lobbyismus“ mit in den Rahmenplan der Schulen aufzunehmen ;)
Aber ein profitorientierter Konzern wie RWE hat definitiv nichts in der Schule verloren.
(Idealer Weise sollte RWE noch nicht einmal den Strom liefern dürfen, der Strom sollte von einem Unternehmen kommen, das 100% auf regenerativen Energiequellen setzt. Aber das ist ein anderes Thema.)
MfG Alex
17. November 2015 um 13:27
NACHTRAG
Ach und zur Finanzierung: Meiner Meinung nach wäre es theoretisch durchaus in Ordnung, wenn Konzerne mit viel Geld, solche Projekte finanziell unterstützen. Aber sie dürfen sich deswegen in keiner Weise damit schmücken (a là „WIR haben wieder einmal eine Milliarde Euro in neutrale Bildung gesteckt“ = man erkennt vllt den Widerspruch dieser Aussage?), doch das funktioniert ja eher selten.
17. November 2015 um 13:48
Hi Holger,
Du glaubst doch hoffentlich nicht wirklich, was Du da schreibst, oder ist Dein Kommentar sogar im Interesse eines Auftraggebers entstanden?-)
Ich will gar keine Antwort – wenn ersteres zutrifft, dann überleg mal, was Konzerne vom Volk wollen – nur das Geld und am besten Akzeptanz, weil dann noch einfacher der Rubel rollen kann, sonst nichts. Die interessieren sich für Menschen und Natur einen Sch……., außer das Image muß gerade mal aufpoliert werden.
Trifft letzteres als Grund für Deinen Kommentar zu, dann ist es mehr als bedauerlich, was manche Leute für Geld alles tun.
Grüße
17. November 2015 um 14:04
Hallo Herr Migelbauer,
es geht doch nicht so sehr darum, ob mal jemand aus der Praxis in den Unterricht kommt – das können die Schüler meist erkennen, sie wissen, dass hier jemand seinen speziellen Blickwinkel präsentiert, und werden das in die Meinungsbildung einfließen lassen. Gerade, wenn es sich um einen Polizisten oder einen Handwerker handelt. Aber daraus zu schlussfolgern, dass ein Vertreter eines Großkonzerns wie RWE an die Schule soll, halte ich für falsch: Dieser Vertreter hat doch vermutlich selber gar keine Praxiserfahrung im eigentlichen Sinne, er kommt aus der PR-Abteilung und hat sich vor allem damit befasst, wie man jungen Menschen die Sichtweise seines Arbeitgebers nahe bringt.
Der Schaden, der durch eine solche Manipulation angerichtet wird, ist größer als der, der durch einen Lehrer der „von vielen Dingen, wie z.b. Wirtschaft überhaupt keine Ahnung“ hat. Schlagen sie mal auf der Wikipedia oder anderswo „Beutelsbacher Konsens“ nach. Lieber wissen, dass man keine Ahnung hat, als falsch informiert zu sein und das auch nicht mehr zu hinterfragen. Das ist schlecht für den einzelnen Schüler, und letztlich auch volkswirtschaftlich (Ihnen scheint z.B. Wirtschaft ja wichtig zu sein) und gesellschaftlich.
Nicht weniger problematisch ist es, wenn Unternehmen anfangen, an Schulbüchern mit zu schreiben: Da ist nicht ohne Weiteres zu erkennen, dass es hier möglicherweise um die Sichtweise eines Großkonzerns geht, bei der Aktionärsinteressen über Schülerinteressen stehen. Und für manche Konzerne ist dort ja noch nicht Schluss, es wird über Sponsoring Einfluss genommen, oder gleich an den Gesetzestexten mitgeschrieben. Das hat nichts mehr mit Bildung zu tun.
Oben rechts auf dieser Seite gibt es ein Diskussionspapier zum Download, das kann ich sehr empfehlen. Der Ärger wird nicht kleiner, aber die Verwirrung lässt nach.
17. November 2015 um 14:24
Alles rein, egal was da für Idologien vertreten werden. Vermutlich hast du keine Kinder.
17. November 2015 um 16:39
Genau weil die Lehrer nicht entsprechend qualifiziert sind, funktioniert das System der Lobbyisten ja so ausgezeichnet, weil es keinen Gegenpol gibt. Den Schülern so viel Differenzierung zuzutrauen – da wäre deren Horizont aber weiter, als hier vorgetragen…
17. November 2015 um 20:13
Versteckte Konzernwerbung kann man als Laie gerade nicht erkennen. Ein Konzern ist mit seinen von PR-Agenturen erarbeiteten Materialien verbunden mit dem AK „Schule Wirtschaft“ der Arbeitgeber, die ganze Heerscharen von interesse geleiteten „Experten“ vom Institut der deutschen Wirtschaft und der Verbände einsetzen können, eindeutig im Vorteil. In einer komplexen Wirtschaft und Gesellschaft ist es nicht Aufgabe eines Lehrers sich grundsätzlich auf die Seite der Konzerne bzw, der Mächtigen zu stellen. m. E. ist es erforderlich, die unterschiedlichen Interessen der Verbraucher der einfachen Bürger und der Industrieverbraucher, verbunden mit entsprechender Preisdifferenzierung durch die Energiekonzerne, die Folgen der oligopolistischen Konkurrenz auf dem Energiemarkt, die Rolle des Staates bei der Schaffung von oligopolistischen Strukturen unter dem Minister Müller, die Bedeutung der neoliberalen Öffnung der Märkte durch die EU, die Bedeutung der manipulierten Strombörse in Leipzig, der ökologischen Probleme unterschiedlicher Energieangebotsstrukturen, die Geschichte und die Ausschaltung des Einflusses der Kommunen bei den RWE, die fehlenden Investitionen in das Fernleitungsnetz in den neunziger Jahren, die als Gewinne ausgeschüttet wurden und die die Verbraucher jetzt bezahlen sollen, zu behandeln. In den von den Konzernen unterbreiteten Lehr- und Lernmaterial wird darauf kaum eingegangen und wenn dann ausschließlich nach Profitinteressen und nicht nach den Interessen der Mehrheit der Bevölkerung, deren Jugend sie als mündige Bürger bilden sollen. Wenn der Lehrer vorbereitete Materialien und Curricula des RWE übernimmt, erspart er sich zwar Zeit, macht es sich dabei zu einfach und handelt nicht im Sinne seines Bildungsauftrags demokratische Haltungen in der Bundesrepublik zu etablieren.