Kurzmeldung

Lobbypedia läuft jetzt (mit Einschränkungen) / Dank an die Community!

Gestern um 10:28 Uhr startete unser neues Projekt Lobbypedia, ein Online-Nachschlagewerk zum Thema Lobbyismus. Der Erfolg war überwältigend. So überwältigend, dass der Server ab ca. 10:45 in die Knie gegangen ist. Das zeigt: Das Thema Lobbyismus brennt den Menschen mehr denn je unter den Nägeln. Deshalb musste schnell ein neuer Server her, um das große […]
29. Oktober 2010
28. 10. - 10.29 Uhr - lobbypedia ist zum erstenmal online sichtbar.

28. 10. - 10.29 Uhr - lobbypedia ist zum erstenmal online sichtbar. Das LobbyControl-Team und Gäste trinken Sekt aus Plastik-Tulpen.

Gestern um 10:28 Uhr startete unser neues Projekt Lobbypedia, ein Online-Nachschlagewerk zum Thema Lobbyismus. Der Erfolg war überwältigend. So überwältigend, dass der Server ab ca. 10:45 in die Knie gegangen ist. Das zeigt: Das Thema Lobbyismus brennt den Menschen mehr denn je unter den Nägeln. Deshalb musste schnell ein neuer Server her, um das große Bedürfnis nach Information über Lobbyisten und ihre Netzwerke zu befriedigen.

Am 28. Oktober um ca. 18:30 war der Umzug der Lobbypedia auf einen neuen Server vollzogen. Unsere Partner – die Regensburger Web 2.0 Entwickler Hallowelt! und der Provider JPBerlin – haben schwer gearbeitet, um die Lobbypedia auf eine leistungsfähigere Server-Basis zu stellen. Vielen Dank dafür!

Ab jetzt sollten 600 Seitenabfragen pro Minute keine Probleme mehr machen und tatsächlich läuft die Lobbypedia einigermaßen rund.

Es gibt derzeit noch drei Folgeprobleme des abrupten Serverwechsels:

  • Die Diskussionsseiten sind nicht beschreibbar
  • Es lassen sich keine pdf-Dokumente der Seiten erstellen
  • Die Suche funktioniert nicht

Unsere Leute arbeiten daran. Wir melden per Twitter und an dieser Stelle wenn die Diskussionsseiten beschreibbar sind.

Resonanz bis zur Lawine

2010-10-28_lobbypedia-online-gang_elmaruli

Historischer Moment, schön unterbelichtet: 28. 10. 2010 um 10:28 Uhr, zwei Kölner bringen per Mausklick einen Server zum Einsturz. Auch unser Fotograf war anscheinend unzureichend vorbereitet ;-)

Wir sind immer noch ganz begeistert von der regelrechten Lawine, die gestern in der Online-Welt losgebrochen ist. Die wurde nicht nur von Spiegel-Online angestoßen, sondern auch von Medien wie Telepolis, meinungsstarken und angesehenen Leuten aus dem Open-Data-Netzwerk (die uns übrigens, als wir abgesackt sind, spontan Hilfe angeboten haben) und vielen, vielen Bloggern, Zwitscherern etc.

Das ist eine Solidarität, die für unser Projekt noch sehr wichtig werden könnte. Wenn wir einsam im Walde stünden, wäre die Versuchung, uns mit juristischen Mitteln (Unterlassungserklärungen etc. ) mundtot zu machen, sicherlich wesentlich größer. Deshalb auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Wir brauchen euch

Damit wir die Lobbypedia weiter ausbauen können, wie der Spiegel Online-Autor Christan Teevs zurecht angemahnt hat, brauchen wir zugleich neue Fördermitglieder. Denn wir wollen ein Medium erschaffen, das von einer breiten in der Bevölkerung verankerten Basis getragen wird.

Deshalb: Werde auch Du LobbyControl-Fördermitglied!

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7 Kommentare

der Fotograf29. Oktober 2010 um 19:39

Ich protestiere, ich wünsche euch viel Spendengeld und anschließend einen Apparat, der weniger als 20 Jahre auf dem Buckel und ein funktionierendes Blitzlicht hat!

fly.klaus30. Oktober 2010 um 12:04

Hallo LobbyControl(leure),

herzlichen Glückwunsch für den Startr Eurer Websit und viel, viel Erfolg mit noch mehr Mitgleidern.

Eine absolut gute Sache, welche Ihr verfolgt!!

Alles, alles Gute

Gruß

flyklaus

KK30. Oktober 2010 um 13:47

Hmh,

die CDU ist drin, die Grünen nicht;
es gibt Kategorien für Atom oder Gentechnik, aber keine Kategorie für die Solarlobby;
Greenpeace, BUND, Peta oder der WWF fehlen, dabei sind das auch alles Lobbyisten.

Mein duch die bisherigen Berichte erweckte Eindruck verstärkt sich immer mehr, daß Lobbycontrol gar nicht so sehr gegen Lobbyismus ist, sondern nur dann, wenn er den eigenen politischen Interesse entgegensteht. Ich hoffe, die Lobbypedia wird durch ihr offenes System, dsie Datenbank ein wenig neutraler werden.

Karl3. November 2010 um 23:45

Erstmal super Arbeit! Ich werde auf jeden Fall spenden – damit Wahrheit und Freiheit einen zentralen Platz erhält!

Aktuell wieder Meinungsmache zum angeblichen Fachkräftemangel:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Zuwanderungsregelung-Vorrang-fuer-IT-Fachkraefte-gefordert-1129871.html

Bitkom mogelt sich die wachsende Zahl von Arbeitsplätzen zurecht
http://www.heise.de/jobs/meldung/Fachkraeftemangel-IT-Verband-kritisiert-Seehofer-1110476.html

Wo paßt das am besten in die Lobbypedia?

Bodo Wagner5. November 2010 um 1:37

Lobbypedia: ein großartiges Informationsmedium. Ich beobachte seit Jahren sehr intensiv die Geschäftspolitik und -praktiken der Deutschen Bank. Die veröffentlichten Informationen dazu sind ausgezeichnet. Als Beispiel dienen mir die Ausführungen zur IKB-Pleite. Jeder, der aufmerksam die Berichterstattung zu diesem Thema in der Vergangenheit verfolgt hat, konnte um die zweifelhafte Rolle der Deutschen Bank wissen. Wo blieb der kritische Journalismus, der das so deutlich geäußert hat? Leider sind die Informationen auf Lobbypedia nur etwas für Interessierte. Der Standardwähler hat das Thema kaum zur Kenntnis genommen und findet unter Umständen die Berufung des Herrn Ackermann als Vordenker der Bankenrettungs-kommission als klugen Schachzug der Kanzlerin. Keiner findet etwas dabei, wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird. Die Desinformations-strategie von Printmedien wie „Bild“ oder sogenannten informellen Magazinen der privaten Fernsehsender tuen ein Übriges. Aber auch die öffentlich rechtlichen Anstalten erlegen sich allzu oft freiwillig eine Zensur auf, um bei ihren politisch dominierten Aufsichtsräten nicht anzuecken. Die massiven Einflußnahmen des Herrn Koch war für mich politischer Lobbyismus pur.

Gerade unter dem Schock der Wahlergebnisse in den USA fehlt mir ein Forum „Pressepedia“, das massive Manipulationen der öffentlichen Meinung offen legt! Eine Form des Lobbyismus, die über Androhung von Liebesentzug durch Stornierung von Werbeaufträgen einen imensen Einfluß auf die Berichterstattung und damit auf die „öffentliche Meinung“ hat. Gerade die Deutsche Bank besitzt durch ihre Mitarbeiter als Vertreter der Aktionäre in den Aufsichtsräten großer Firmen einen überdurchschnittlichen Einfluß. Für mich wäre schon interessant, welche Medien von welchen Werbeaufträgen abhängig sind. Nur so kann ich Berichte und Kommentare richtig einordnen und für mich persönlich entscheiden wie glaubwürdig sie sind. Eine kritiklose Übernahme von vorgefertigten „Presseinformationen“, die durch Marketingstrategen, Werbeagenturen und Unternehmensberatungen lanciert werden, fördert nicht unbedingt mein Vertrauen in eine unabhängige Information.

Zum Kommentar von KK: Greenpeace, BUND, Peta oder WWF vertreten keine massiven Kapitalinteressen, die Milliardengewinne rechtfertigen wollen. Sie bilden ein viel zu kleines, notwendiges Gegengewicht zum rein ökonomischen Gedankengut der Wirtschaftsunternehmen, für die Umweltauflagen oder Tierschutz nur ein Kostenfaktor sind. Das z.B. unsere Gewässer und unsere Luft wieder sauberer werden bzw. bereits ausgerottete Tiere in ihre angestammte Heimat zurückkehren konnten, haben wir unter anderem auch diesem Lobbyismus zu verdanken. Ich mache einen Unterschied zwischen dem gesellschaftlich wünschenswerten Lobbyismus der denjenigen, die keine wirtschaftliche Macht haben, eine Stimme gibt und dem Lobbyismus, der kapitalbasiert der Gewinnmaximierung dient.

Roland Tluk6. November 2010 um 19:47

Das freut mich zu hören.

Das wird einigen Kandidaten überhaupt nicht freuen, aber diese Arbeit ist wichtig und gut.

Viele Grüße
Roland

Ulrich Müller11. November 2010 um 19:58

Lieber KK,

zur Klarstellung: die Lobbypedia ist mit drei Themenfeldern gestartet: Seitenwechseln, Finanzlobby, Bau- und Immobilienlobby (im Aufbau). Energie- und umweltpolitische Themen gibt es noch nicht, sie werden aber sicher im Lauf der Zeit kommen. Dass es dennoch bereits Kategorien für Atomlobby oder Gentechnik gibt, hat damit zu tun, dass es in diesen Bereichen Seitenwechsler zwischen Politik und Lobbyismus gab, die wir mit Kategorien versehen haben. Wir sind aber bislang auf keinen Seitenwechsel in die Solarbranche gestoßen, deshalb gibt es diese Kategorie noch nicht. Das Kategoriensystem ist nicht vollständig, sondern wächst mit der Lobbypedia und den erfassten Themen mit – deshalb kann man aus dem Fehlen einer Kategorie nicht mehr herauslesen, als dass das Thema noch nicht erfasst ist.

Zu den Parteien: die Parteienseiten fehlen in der Tat noch, auch die CDU-Seite ist ja noch leer. Das hat damit zu tun, dass wir länger überlegt haben, wie wir mit den Parteien umgehen sollen. Wir werden nicht alle Aktivitäten der Parteien erfassen können. Wir haben jetzt überlegt, erstmal mit knappen Seiten anzufangen, die einige Kerndaten zu spezifischen Fragen wie Seitenwechseln, Parteispenden und Positionen zum Thema Lobbyismus enthalten. Diese Seiten sollen im Lauf der nächsten 10-14 Tage entstehen. Dann wird es Seiten zu allen im Bundestag vertretenen Parteien geben. Auch jetzt gibt es schon Kategorien zu den verschiedenen Parteien, auch zu den Grünen:
http://www.lobbypedia.de/index.php/Kategorie:Bündnis90/Grüne

Gerade das Seitenwechsel-Portal baut ja auf einer Studie von uns von 2007 auf, die damals alle Seitenwechsel der 2005 aus dem Amt geschiedenen rot-grünen Regierung untersucht hat.