Unsere Partnerorganisation Corporate Europe Observatory (CEO) hat heute eine spannende Studie über die Imagepflege von Diktaturen und unterdrückerischen Regimen veröffentlicht. In mehreren Fallstudien wird darin untersucht, wie PR-Agenturen und Denkfabriken in Brüssel für solche Regime gute Stimmung machen, sie ins rechte Licht rücken und Menschenrechts- verletzungen und andere Probleme unter den Teppich kehren.
Zu den Fallstudien gehören unter anderem:
- wie PR-Agenturen das Image von Nigerias Präsident Jonathan Goodluck vor der anstehenden Wahl reinwaschen;
- wie verschiedene PR-Agenturen Russlands Position zum Ukraine-Konflikt in Brüssel ins rechte Licht rücken;
- wie der Kandidat für die kenianische Präsidentschaftswahl Uhuru Kenyatta eine PR-Agentur angeheuert hat, um den Internationalen Strafgerichtshof zu diskreditieren, der ihn der Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezichtigt;
- wie großzügig finanzierte PR-Firmen und ihre Freunde aus dem Europäischen Parlament für die zunehmend repressive Diktatur in Aserbaidschan arbeiten.
- das Porträt einer neuen Denkfabrik in Brüssel, die in Wahrheit eine verdeckte Lobbyagentur für die kasachische Diktatur ist;
Studie zeigt Notwendigkeit eines verpflichtenden Lobbyregisters
Die Studie zeigt, dass bei dieser Imagepflege häufig die Verhaltensregeln oder Corporate Social Responsibility-Leitlinien der beteiligten PR-Agenturen und Lobbyisten verletzt werden. Es sei unhaltbar, dass Diktaturen über europäische PR- und Lobbyagenturen ihre Verbrechen ohne jegliche Rechenschaft reinwaschen könnten. CEO fordert deshalb als Fazit ein verpflichtendes Lobbyregister, um mehr Transparenz über das Wirken von PR-Agenturen und Lobbyisten in Brüssel zu schaffen.
Weitere Infos:
Hier finden Sie die Studie Spindoctors to the Autocrats von Corporate Europe Observatory (CEO).
Hier finden Sie den Blogbeitrag von Corporate Europe Observatory zur Studie.