Kurzmeldung

Schleichwerbung auch in SAT1

… berichtet die Süddeutsche Zeitung. Danach haben sich Pharma-, Versicherungs- und Finanzkonzerne mehrfach in das Frühstücks- und Vorabendfernsehen eingekauft. Die zuständige Landesmedienanstalt in Ludwigshafen hat ein Verfahren eingeleitet, die Pro Sieben SAT 1 Media AG will nun alle eigenen TV-Kanäle (Pro Sieben, Kabel 1, N24) auf Schleichwerbung überprüfen lassen.
von 30. September 2005

berichtet die Süddeutsche Zeitung. Danach haben sich Pharma-, Versicherungs- und Finanzkonzerne mehrfach in das Frühstücks- und Vorabendfernsehen eingekauft. Die zuständige Landesmedienanstalt in Ludwigshafen hat ein Verfahren eingeleitet, die Pro Sieben SAT 1 Media AG will nun alle eigenen TV-Kanäle (Pro Sieben, Kabel 1, N24) auf Schleichwerbung überprüfen lassen.

Leider nicht online steht ein Artikel über die gegensätzlichen Positionen von Jürgen Doetz, langjähriger SAT 1-Geschäftsführer und nun Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT), und Mathias Döpfner, Vorstandschef der Axel Springer AG. Doetz hat zugegeben, von der Schleichwerbung bei SAT 1 gewusst zu haben. Er möchte, dass im Rahmen der Revision der EU-Fernsehrichtlinie Product Placement erlaubt wird. Döpfner wendet sich gegen die Freigabe von Product Placement, weil er Spill-Over-Effekte in den Printbereich fürchtet (siehe den taz-Bericht zum Jahreskongress des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, 28.9.). Springer hat für seine Blätter im August 2003 „Leitlinien zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit“ erlassen, die eine klare Trennung von Redaktion und Anzeigen vorsehen (Die Rubrik Kommerzielles des BildBlogs zeigt allerdings, dass es in Praxis schon mal anders zugeht…). Zwei Fragen sind dabei interessant: wird sich die VPRT-Position zu Product Placement durch die Übernahme von Pro Sieben Sat 1 durch Springer ändern? Und: wird Springer genauso kritisch über die Schleichwerbung bei Sat 1 berichten wie über den Schleichwerbe-Skandal bei der ARD? Zumindest bei Bild.de findet sich heute noch kein Artikel zum Sat1-Fall… Korrektur: Bild.de berichtet doch über den Sat.1-Fall und zwar hier (sorry, man sollte sich nicht auf die bild.de-Suchmaschine verlassen).

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5 Kommentare

Najjar7. Oktober 2005 um 19:11

Nur zur Information,der Link zur Süddeutschen führt zu Spiegel Online. Ansonsten Glückwünsche für eure gute Arbeit. M.f.G. F. Najjar

Cinerella14. Oktober 2005 um 0:24

Gezieltes „Product Placement“ bei den Fernsehsendern wird seit Jahren aktiv betrieben, d.h. es werden nicht nur kostenlos die Gewinne des Gewinnspiels zur Verfügung gestellt, sondern auch nicht unbeträchtliche Beträge aufgrund von Rechnungen an die Ehefrau eines Redakteurs überwiesen.

Ich habe als Accountants einer PR-Agentur diese Rechnungen, die formal sehr diletantisch waren, reklamiert und nachgefragt welches Rechtsgeschäft diesen Zahlungen zugrunde lag. Nach massivem Druck der Geschäftleitung wurde dann diese Rechnung überwiesen und ich kurze Zeit später gefeuert.
C’est la vie.

Cinerella

Gerechtigkeit gibt es nicht!19. Februar 2006 um 7:02

Die Richter sind die wahren Verbrecher, die Typen von SAT1 wird neimad einsperren!

3,5 Mill. hat SAT1 abgesaht19. Februar 2006 um 7:08

3,5 Mill. Euro Kasse hat SAT1 mit der Schleichwerbung abgesahnt und mußte nur 100.000 € Strafe zahlen!!! Das soll Gerechtigkeit sein. Darüber berichtet nicht Ihr einmal was???

Tony17. März 2007 um 20:14

Bei SAT1 habe ich im November 2005 bei einer Sendung mir Dieter Nuhr einen Fall von Product-Placement gesehen, der über das hinausging, was ich als tolerabel empfinde…

http://ccwelt.blogspot.com/2005/11/nuhr-ein-bischen-schleichwerbung.html