Kurzmeldung

Roland Berger – der Berater für alle

Sergio Marchionne, Vorsitzender Fiat Group Automobiles, will Opel übernehmen. Dazu hat er einen wichtigen Berater an seiner Seite – den Unternehmensberater Roland Berger. Berger ist der ständige Begleiter Marchionnes und steht bei den Verhandlungsgesprächen mit der Bundesregierung beratend zur Seite, um seine Übernahmepläne zu realisieren. Die Financial Times hat gestern ausführlich die Rolle und den […]
8. Mai 2009

Sergio Marchionne, Vorsitzender Fiat Group Automobiles, will Opel übernehmen. Dazu hat er einen wichtigen Berater an seiner Seite – den Unternehmensberater Roland Berger. Berger ist der ständige Begleiter Marchionnes und steht bei den Verhandlungsgesprächen mit der Bundesregierung beratend zur Seite, um seine Übernahmepläne zu realisieren. Die Financial Times hat gestern ausführlich die Rolle und den großen Einfluss Bergers bei den Fiat/ Opel-Verhandlungen untersucht:

Die von ihm gegründete Roland Berger Strategy Consultants GmbH berät den europäischen Zweig von GM bei der Erstellung eines Sanierungs- und Integrationskonzepts für einen neuen europäischen Autokonzern. Berger selbst sitzt aber nicht nur im Aufsichtsrat seiner eigenen Consultants – sondern auch im Aufsichtsrat von Fiat und ist dort seit 2006 Mitglied des fünfzehnköpfigen Führungsgremiums „Board of Directors“ des italienischen Autokonzerns. Zudem sitzt er im Aufsichtsrat von WMP Eurocom, der deutschen Lobby-Agentur, die Fiat und Marchionne berät. Auch als Berater der Bundesregierung für den Fall Opel wurde Berger gehandelt – auch wenn es inzwischen nach Financial Times verschiedene Versionen über seinen (möglichen) Auftrag kursieren. Die Regierung streitet ab, dass Berger offiziell für das Wirtschaftsministerium gearbeitet habe. Berger sagt dazu „ich werde dafür nicht mal bezahlt, weder von Fiat noch von General Motors noch von der Regierung“. Seine verschiedenen Beratungstätigkeiten scheinen für ihn keinen Interessenkonflikt darzustellen.

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4 Kommentare

BrainBomb8. Mai 2009 um 12:57

Die Kanzlei Freshfields, Roland Berger und die Bertelsmann-Stiftung übernehmen in unserem Lande die Exekutive. Ministerien werden verschlankt, ihre Fachkompetenz wird outgesourced. Beamte haben keinen Durchblick mehr und sind ohne fremde Expertise hilflos. Die beauftragten Dienstleister schreiben dann alle wichtigen Gesetze im Dienst ihrer Klientel oder auf sich selbst zugeschnitten. Postdemokratie par excellence.

Markus8. Mai 2009 um 21:45

Der alte Schröder Spezi Roland Berger hat offenbar fast überall seine „dreckigen“ Finger im Spiel.

jan müller14. Mai 2009 um 11:03

der typ macht mir irgendwie angst.

Dr.Angst29. Mai 2009 um 14:27

Der Man ist krass… insbesondere weil er eine Investmentfirma zusammen mit Middelhoff gegründet hat in Londen… vermutlich wird er dort Opel nach der Pleite in einen neuen Mantel stecken und weiterverkaufen… genial…