Aus der Lobbywelt

360° Drehtür: Atomaufseher – Atomlobbyist – Atomberater – Atomaufseher

Das Umweltministerium hat bestätigt, dass Gerald Hennenhöfer neuer Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit werden soll. Der Posten gilt als Schlüsselposition in der Verhandlung um AKW-Laufzeitverlängerungen. Der Job ist ihm vertraut, denn der Jurist war schon unter Umweltministerin Merkel oberster Atomaufseher. Nach dem Regierungswechsel 1998 musste er seinen Ministeriumsschreibtisch räumen und wechselte zu einem Konzern, den er […]
von 2. Dezember 2009

Das Umweltministerium hat bestätigt, dass Gerald Hennenhöfer neuer Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit werden soll. Der Posten gilt als Schlüsselposition in der Verhandlung um AKW-Laufzeitverlängerungen. Der Job ist ihm vertraut, denn der Jurist war schon unter Umweltministerin Merkel oberster Atomaufseher.

Nach dem Regierungswechsel 1998 musste er seinen Ministeriumsschreibtisch räumen und wechselte zu einem Konzern, den er zuvor beaufsichtigt hatte: dem Energieriesen Viag (heute E.on). Dort wurde er Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik. Er verhandelte und unterzeichnete für den Konzern den so genannten Atomkonsens mit der rot-grünen Regierung, der begrenzte Restlaufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke festlegte.

Seit 2004 war er dann bei der Anwaltskanzlei Redecker tätig. Nach Informationen der FR zählte dort zu seinen Mandanten u.a. das Helmholtz-Zentrum München, das bis 2008 das Skandal-Atomlager Asse II betrieb. Hennenhöfer soll dem Asse-Betreiber zu einer zurückhaltenden Informationsstrategie gegenüber der Öffentlichkeit geraten haben, als dieser wegen Wassereinbbrüchen in das Atomlager in die Kritik geriet.

Und nun soll er also zurück sein auf dem Posten als oberster Atomaufseher im Bundesamt für Strahlenschutz – 360° hätte sich damit die Drehtür gedreht. Wer da Bock und wer Gärtner ist, ist schon gar nicht mehr zu unterscheiden. Ob die Öffentlichkeit das dem neuen Umweltminister durchgehen lässt? Eine gehörige Portion Empörung wird ihm auf jeden Fall entgegen schlagen, nicht nur von den Oppositionsparteien. Und das zu Recht.

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