Aus der Lobbywelt

Crash-Prophet: Politik wird von Finanzlobby beherrscht

Außerdem Bankentribunal in Berlin und Dynamit-Preis der Schande für desaströse Ökonomen Der Buchautor, Analyst und ehemalige Banker Robert Leuschel wird von den Medien als eine Art „Crash-Prophet“ gehandelt, weil er u.a. den Börsenabsturz 1987 voraussagte. Die Financial Times Deutschland (FTD) brachte am 3. Februar 2010 ein langes Interview mit ihm.
5. Februar 2010

Außerdem Bankentribunal in Berlin und Dynamit-Preis der Schande für desaströse Ökonomen

Der Buchautor, Analyst und ehemalige Banker Robert Leuschel wird von den Medien als eine Art „Crash-Prophet“ gehandelt, weil er u.a. den Börsenabsturz 1987 voraussagte. Die Financial Times Deutschland (FTD) brachte am 3. Februar 2010 ein langes Interview mit ihm.

Seine darin geäußerten Prognosen für die nahe Zukunft der Finanzmärkte und die Stabilität der europäischen Staaten sind düsterer als alles, was bundesdeutsche Politiker momentan erwarten. Aber darum soll es LobbyControl nicht gehen. Interessant für uns ist eine kleine Passage, in der sich Leuschel über den Einfluss der Finanzlobby auf die US-amerikanische Notenbank und die Europäische Zentralbank (EZB) auslässt:

FTD: „Sie machen den amerikanischen Notenbankchef Ben Bernanke und seinen Vorgänger Alan Greenspan für einen Gutteil der Krise verantwortlich. Was würden Sie tun, wenn Sie ein Jahr lang an deren Stelle wären?“ – Leuschel: „Ein Tag wäre genug. Ich würde sagen: Leute, den Crash können wir nicht mehr verhindern, ich trete zurück. Es ist das Notwendige nicht durchsetzbar, weil die Politik von der Finanzlobby beherrscht wird. Das gilt im Großen und Ganzen auch für die Europäische Zentralbank.“

Leider versäumen es die Journalisten Martin Reim und Erich Gerbl hier nachzuhaken. Uns würden nähere Ausführungen zum Einfluss der Finanzlobby auf Staaten und Notenbanken brennend interessieren.

Bankentribunal in Berlin

Um eben diese Zusammenhänge wird es auch beim attac-Bankentribunal am 9.-11. April in der Berliner Volksbühne gehen, an dem sich auch LobbyControl beteiligt. (Vorbericht in Junge Welt, 5. Jan. 2010)

Ignoble Prize for Economics – Schandpreis für Ökonomie

Alan Greenspan und Milton Friedmann sind die bekanntesten der neun Nominierten für den „Schandpreis für Ökonomie“, den das Netzwerk für post-autistische Ökonomie und die Zeitschrift Real-World Economic Review jetzt zur Abstimmung stellen. Zu den Top 9 der Dynamit-Ökonomen gehören auch in der Öffentlichkeit bislang wenig bekannte Figuren wie Fischer Black, Myron Scholes oder Assar Lindbeck.

Der Preis geht an die drei Wirtschaftswissenschaftler, die – nach Ansicht der Kritiker – den größten Beitrag zum globalen Finanz-Kollaps geleistet haben.  Zur Kandidatenvorstellung und Abstimmung

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