Ex-Staatssekretär Berninger macht bei Mars Karriere; es gibt Neues von der arbeitgeberfreundlichen „Gewerkschaft“ AUB und Wilhelm Schelsky; Wirtschaftsminister Glos widerspricht einem Bericht seines Ministeriums; und Whistleblower sind trotz schlechterem Image die besseren Mitarbeiter…
Ehemaliger Staatssekretär Berninger erfolgreich bei Mars
Der ehemalige Grünen-Politiker Matthias Berninger setzt seine Karriere beim Lebensmittelkonzern Mars fort. Berninger war seit 1994 Mitglied des Bundestags und arbeitete unter anderem als parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. 2007 legte er sein Bundestagsmandat nieder und wechselte zu Mars um das Konzernimage in Europa zu verbessern. Diese Aufgabe darf er nun weltweit übernehmen: Berninger wird Global Head of Public Policy und ist verantwortlich für die Bereiche Gesundheit, Ernährung und Nachhaltigkeit.
Ver.di zeigt Aldi an
Die Gewerkschaft Verdi hat Aldi angezeigt. Anlass ist die verdeckte Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB) durch Aldi Nord in Höhe von etwa 350.000 Euro. Die arbeitgeberfreundliche Betriebsräte-Organisation habe als „Gegenleistung“ in den Filialen von Aldi Nord Stimmung gegen Verdi gemacht, behauptet die Gewerkschaft. Wilhelm Schelsky, langjähriger Bundesvorsitzender der AUB und mittlerweile in Untersuchungshaft, hat laut Süddeutscher Zeitung in großem Umfang die Wahlkämpfe verschiedener CDU-Politiker in Mecklenburg–Vorpommern unterstützt. Vor allem Ulrich Adam, Greifswalder Bundestagsabgeordneter und ehemaliger stellvertretender CDU-Landesvorsitzender, soll profitiert haben. Adam gestand die Zuwendungen und räumte ein, sie weder versteuert, noch ordnungsgemäß dem Bundestagspräsidenten gemeldet zu haben.
Wirtschaftsminister Glos warnt vor nicht vorhandener Stromlücke
Laut Klima-Lügendetektor instrumentalisiert Bundeswirtschaftsminister Michael Glos den „Monitoring-Bericht zur Versorgungssicherheit im Bereich der Elektrizitätsversorgung in Deutschland“, um mit der Warnung vor einer Stromlücke und höheren Strompreisen die Rückkehr zur Atomenergie und den Bau neuer Kohlekraftwerke zu propagieren. Weitgehend widerspricht er damit jedoch genau den Ergebnissen des Monitoring-Berichts des Wirtschaftsministeriums. Trotz einiger aufgrund von Protesten gestoppter Projekte reichen demnach die gegebenen und bereits geplanten Kraftwerkskapazitäten noch bis mindestens 2020 aus.
Council on Foreign Relations – Netzwerk der Netzwerke
Geheime Weltregierung oder außenpolitisches Studienseminar? – Telepolis veröffentlichte heute einen lesenswerten Artikel über den Council on Foreign Relations. Als „Klub der Weisen Männer“ betiteln sie das auserlesene und einflussreiche Netzwerk, dem einige tausend Personen aus den obersten Etagen der US-Gesellschaft sowie die größten Konzerne und Finanzgruppen der Welt angehören.
Fusion von Trupoli und Polixea
Die beiden Politik-Internetportale Trupoli und Polixea haben sich zusammengeschlossen. Obwohl das neue Portal „Trupoli – Wir sind Politik“ nach Eigenangaben „vollkommen unabhängig“ sein will, haben sowohl Trupoli und Polixea eine Vorgeschichte mit Lobby-Verbindungen, über die der Webblog Spiegelfechter berichtet.
Mündige Mitarbeiter haben es schwer…
Whistleblower, die die Courage haben, Missstände in Unternehmen oder Organisationen an die Öffentlichkeit zu bringen, haben immer noch ein schlechtes Image. manager-magazin.de berichtet über persönliche Schicksale von Hinweisgebern und erklärt die rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Whistleblower-Netzwerk fordert einen effektiven gesetzlichen Schutz und liefert Tipps zum Selbstschutz für Mitarbeiter.
22. August 2008 um 11:00
Zum Thema „Council on Foreign Relations“:
Ich empfehle das Buch „The Creature from Jekyll Island: A Second Look at the Federal Reserve“ von G. Edward Griffin!
Wer sich auch nur im entferntesten dafür interessiert, von wem die Macht wirklich aus geht und welche Intentionen verfolgt werden, muss dieses Buch einfach lesen!
Buchbeschreibung 1:
Buchbeschreibung 2:
Unbedingt die Rezensionen auf Amazon.com lesen:
http://www.amazon.com/Creature-Jekyll-Island-Federal-Reserve/dp/0912986395/
Ein paar Mitglieder des „Council on Foreign Relations“ und ihre Verstrickungen werden im Buch detailliert beschrieben.
Das Buch kann in Englisch und Deutsch auch bei Amazon.de bestellt werden.
Deutscher Titel: „Die Kreatur von Jekyll Island: Die US-Notenbank Federal Reserve – Das schrecklichste Ungeheuer, das die internationale Hochfinanz je schuf“
20. August 2008 um 22:57
Auch wenn der Werbeslogan nur zu abgedroschen klingt, scheint er für manche ins Wirtschaftsleben gewechselte ehemalige Politiker auf besondere Art und Weise zuzutreffen:
„Mars macht mobil bei Arbeit, Sport und Spiel.“
Um in den „Klub der Weisen Männer“ zu kommen, mag das für Leute mit guten Kontakten zu Politik und Wirtschaft bereits ausreichen. Für Gewerkschafter, die ihre Aufgabe ernst nehmen, und für mündige Mitarbeiter wird es da schon um einiges schwerer.