Kurzmeldung

TV-Hinweis: Quoten, Klicks und Kohle

Um 23:30 läuft auf ARD heute das Feature „Quoten, Klicks und Kohle“, das die digitale Medienrevolution und den harten Kampf um Marktanteile und Profitchancen im Online-Journalismus beleuchtet. Nicht zuletzt untersucht das Feature von Thomas Leif den Konflikt um die Online-Aktivitäten von ARD und ZDF – aus öffentlich-rechtlicher Sicht. In einem Interview mit tagesschau.de prangert Leif, […]
von 30. April 2008

Um 23:30 läuft auf ARD heute das Feature „Quoten, Klicks und Kohle“, das die digitale Medienrevolution und den harten Kampf um Marktanteile und Profitchancen im Online-Journalismus beleuchtet. Nicht zuletzt untersucht das Feature von Thomas Leif den Konflikt um die Online-Aktivitäten von ARD und ZDF – aus öffentlich-rechtlicher Sicht. In einem Interview mit tagesschau.de prangert Leif, selbst Chefreporter beim Südwestrundfunk, den groben Lobbyismus der Verleger an: „Es gibt die Einzelbehandlung führender Politiker, die Rundfunkreferenten in den Staatskanzleien werden ‚massiert‘, es gibt gewiss auch Absprachen mit bestimmten Politikern in Norddeutschland.“

> Weitere Informationen zur Dokumentation (SWR). Dort wird der Film ab der Ausstrahlung auch als Video on Demand zur Verfügung stehen.

Teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert

Kommentar absenden

5 Kommentare

Daniel Florian30. April 2008 um 17:34

Auch wenn tagesschau und Co. schätze, muss ich hier doch einmal einhaken: wenn Verleger ihrer Interessen im Online-Nachrichtengeschäft gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit vertreten ist das „grober Lobbyismus“ und wenn Thomas Leif, Lobby-Kritiker par excellence und selber Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, eine abendfüllende „Doku“ gegen genau diese Interessenvertretung macht soll das unabhängiger Journalismus sein? Das glaubt doch wohl nicht mal Herr Leif selber!

Der Rundfunkstaatsvertrag sagt, dass ARD und ZDF keinen textbasierten Journalismus machen dürfen, im Internet wäre aber genau das der Fall. Das Argument, dass es im Netz an Qualitätsjournalismus mangelte, ist jedenfalls nicht zutreffend, oder behaupten ARD und ZDF allen Ernstes, dass sueddeutsche.de und faz.net keine Qualität liefern?

Die Öffentlich-Rechtlichen sind wichtig und richtig, aber noch wichtiger ist, dass es neben den beiden Giganten ARD und ZDF auch noch andere Medienhäuser gibt. Und deswegen sollten ARD und ZDF bei ihrer Kernkompetenz bleiben und nicht mit Gebührengeldern den Wettbewerb im Internet verzerren!

Nebenbei: Hier finde ich übrigens auch die Berichterstattung von LobbyControl alles andere als fair!

Martin Betzwieser30. April 2008 um 19:53

So ganz geheuer ist mir Thomas Leif ehrlich gesagt nicht. Sein Buch „Beraten und verkauft“ über die mafiösen Machenschaften der Beraterbranche erschien im Bertelsmann-Verlag und ausgerechnet über die Bertelsmann-Stiftung verliert er kein Wort.
Netzwerk Recherche veranstaltete in 02/2008 eine Konferenz in Berlin und hatte dort ebenfalls keine Berührungsängste zur BS.

wilko00704. Mai 2008 um 14:35

@Daniel Florian

Wer faz.net für Qualitätsjournalismus hält, empfehle ich einmal, die folgenden FAZ-Artikel zum Thema Online-Journalismus zu lesen und sich dann eine eigene Meinung zu bilden:
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E1B0C78B3F86C44DB830206A7E6519079~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EC4ED5B165D0F485983314E2507C8D7C2~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed

U. Müller5. Mai 2008 um 12:31

Lieber Daniel Florian,

ich kann nicht nachvollziehen, wo unsere „Berichterstattung“ unfair sein soll. Wir haben auf die Dokumentation hingewiesen und deutlich gemacht, dass sich die Sendung nicht nur um die digitale Medienrevolution dreht, sondern auch mit einer Kritik der Position und Lobbyarbeit der Verleger aus öffentlich-rechtlicher Perspektive verbunden ist. Ansonsten enthält der Hinweis keine Wertung in der Sache – da kann jeder sich sein eigenes Bild machen.

Nur eine inhaltliche Anmerkung von mir persönlich:
Wenn ich das richtig einschätze, ist der Ausschluss des textbasierten Journalismus’ für ARD und ZDF ursprünglich eine Abgrenzung zu den Printmedien aus Vor-Internet-Zeiten, oder? Ich glaube nicht, dass man das ohne weiteres auf das Internet als neues Vertriebsmedium, das Bild, Ton und Text kombiniert, übertragen sollte.

Ich glaube, man sollte von Sinn und Funktion der öffentlich-rechtlichen Medien ausgehen und sie nicht statisch auf das bisherige Medium Rundfunk festnageln, das sie dann in alle Ewigkeit weiter betreiben dürfen, selbst wenn sich die Technik längst weiter entwickelt hat.

Hansemann5. Mai 2008 um 13:50

Das ist ein unglaublicher Lobby-Beitrag in eigener Sache. Ganz schön dreist. Hätte nicht gedacht, dass die ARD dazu fähig ist. Mit Qualitätsjournalismus hat das jedenfalls nichts zu tun.