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Lobby-News Corona: Die fragwürdige Forderung nach einem „Belastungsmoratorium“

Aus der Lobby dringen aktuell laute Rufe in Richtung Politik. Die einen fordern staatliche Hilfe, Konjunkturprogramme und Rettungspakete. Andere fordern Steuersenkungen und Ausgabenstopps, am besten alles gemeinsam. Besonders beliebt ist die Forderung, nun jegliche Belastungen für Unternehmen zu stoppen.
von 20. Mai 2020

Die Corona-Krise ist eine Hochphase des Lobbyismus. Klar, für die Unternehmen ist die Situation derzeit alles andere als einfach. Aus der Lobby dringen daher aktuell laute Rufe in Richtung Politik. Die einen fordern staatliche Hilfe, Konjunkturprogramme und Rettungspakete. Andere fordern Steuersenkungen und Ausgabenstopps, am besten alles gemeinsam. Besonders beliebt ist die Forderung, nun jegliche Belastungen für Unternehmen zu stoppen. Die Rede ist dann von einem sogenannten „Belastungsmoratorium“. Dabei ist die Forderung alles andere als unproblematisch – und auch nicht besonders neu. Worum geht es?

Wer trägt die Lasten der Krise? Viele Verbände fordern gerade ein "Belastungsmoratorium" für Unternehmen. Bild von Arek Socha auf Pixabay

Belastung oder Gemeinwohl?

Wenn die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft nach einem „Belastungsmoratorium“ rufen, meinen sie damit, dass die Politik nun endlich aufhören solle, die Unternehmen mit Steuern, Regeln und Gesetzen zu gängeln. Anders formuliert: Wer einen Belastungsstopp fordert, meint damit allzu oft, dass Ziele wie Umwelt- oder Datenschutz oder eine solidarische Finanzierung öffentlicher Aufgaben nun das freie Wirtschaften der Unternehmen bitte nicht mehr behindern sollen.

Dabei ist es eine Kernaufgabe der Politik im Sinne des Gemeinwohls, Ziele wie den Schutz der Umwelt oder der Privatsphäre sowie sozialen Ausgleich gegen Wirtschaftsinteressen abzuwägen und durchzusetzen - auch in der Krise. Die Forderung nach einem Moratorium ist dagegen ein Totschlagargument, das gegen jegliche ausgewogene und gemeinwohlorientierte Politik ins Feld geführt werden kann.

Sechs der großen Wirtschaftsverbände forderten in einem Brief an Finanzminister Scholz, Wirtschaftsminister Altmaier und Kanzleramtschef Braun Anfang Mai genau ein solches Belastungsmoratorium: „Zusätzliche Belastungen durch Steuererhöhungen, neue Steuern und Sonderabgaben zur Finanzierung der Krisenkosten wären absolut kontraproduktiv und sollten daher unterbleiben. Dies gilt auch für zusätzliche administrative Zusatzbelastungen, die in dieser Krisensituation vermieden werden müssen“, heißt es in dem Brief, der von BDI und BDA, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, dem Bundesverband deutscher Banken sowie dem DIHK unterzeichnet ist. Auch die AG Mittelstand des Handelsverbands Deutschland HDE, in der zehn Verbände vertreten sind, fordert Ende April ein Belastungsmoratorium.

Vorfahrt für Wachstum

Deutlich konkreter wird der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft ZAW. Bereits Anfang April forderte der Verband einen „Belastungs-TÜV“. Die Politik solle sicherstellen, dass „bestehende oder vor der Krise geplante Gesetze und Regelungen, die hemmende Wirkungs entfalten […] aussortiert werden und wachstumsfreundlichen Konzepten und Maßnahmen Vorfahrt eingeräumt wird.“

Konkret stört sich der Verband an den „datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Telemediengesetzes“ und der geplanten europäischen E-Privacy-Verordnung. „Letztere gefährdet nach Ansicht des ZAW die Geschäftsmodelle der meisten Unternehmen in der Werbebranche mit Ausnahme der großen Plattformbetreiber. Deswegen lobbyiert der Verband auch schon lange gegen das Gesetzesvorhaben“, schreibt das Branchenblatt Horizont. Die Diskussion um einzelne Regelungen im Datenschutz ist zwar legitim, nun nutzen Lobbyakteure der ZAW aber die Corona-Krise, um mit der Forderung nach einem Belastungsmoratorium gegen jegliche Weiterentwicklung des Datenschutzes und eine ausgewogene Debatte vorzugehen.

Offenes Ohr bei der Groko

Bei der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD scheinen die Verbände mit ihren Forderungen nach einem „Belastungsmoratorium“ durchaus Gehör zu finden. „Konkret will die Union alle Auflagen beiseite räumen, die vermeintlich die wirtschaftliche Erholung gefährden könnten“, ist in der Süddeutschen Zeitung am 8. Mai zu lesen. Im Koalitionsausschuss hatte es demnach genau wegen diesem Punkt gekracht. Aber einigen konnte man sich dann wohl doch auf eine etwas verschwurbelte Formulierung: Am 22. April beschlossen die Koalitionäre, künftig „besonders darauf zu achten, Belastungen für Beschäftigte und Unternehmen durch Gesetze und andere Regelungen möglichst zu vermeiden.“

Die Gleichsetzung zwischen Beschäftigten und Unternehmen in dieser Formulierung ist wenig überzeugend:Anliegen der Beschäftigten sind mitunter nicht ganz deckungsgleich mit Interessen der Unternehmensführung und der Anteilseigner. Vermutlich ist es der SPD zu verdanken, dass die Beschäftigten in der Formulierung überhaupt auftauchen.

Was dieser Beschluss aber bedeuten kann, zeigte sich bereits am 6. Mai, als die Unionsfraktion in einem Entwurf eines Positionspapiers forderte, Klimaschutzziele doch nun bitte erstmal hintenan zu stellen. Jürgen Resch, der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, die das Papier veröffentlichte, kommentierte das so: "Selten wurde die Fernsteuerung einer ganzen Bundestagsfraktion einer Regierungspartei durch alte Auto- und Energiekonzerne so deutlich wie bei diesem Gruselpapier der Unionsfraktion.“

Zur Begründung ihrer Position berief sich die Unionsfraktion auf eben jenen Beschluss des Koalitionsausschusses vom 22. April.

Eine Hauptforderung des Papiers, auf europäischer Ebene neu zu verhandeln, wie viele Treibhausgase die Mitgliedstaaten jeweils ausstoßen dürfen, übernahm Bundeskanzlerin Merkel direkt. SPD-Klima- und Energiepolitikerin Nina Scheer warf der Union daraufhin vor, ein strengeres EU-Klimaziel per se torpedieren zu wollen. In der Tat ist es eine altbekannte Lobbystrategie in Klimaverhandlungen: Den Prozess verzögern, indem zunächst von anderen mehr Anstrengungen bzw. Zusagen eingefordert werden.

Agrarlobby will nicht hintenan stehen

Da der Ruf nach Belastungsmoratorien so gut anzukommen scheint, wollte offenbar auch das Präsidium des Deutschen Bauernverbands nicht hintenan stehen. Am 12. Mai forderte das Präsidium in einer Erklärung ein „Moratorium für neue, kostenintensive gesetzliche Auflagen und Standards.“ Woran sich der DBV stört, wird in der Erklärung auch aufgezählt: Die „EU-Wasserrahmenrichtlinie, die Dünge-Verordnung, EU-Regeln für Pflanzenschutzmittel und Standards in der Tierhaltung“, all dies führe zu hohen Kosten und somit zu Wettbewerbsnachteilen.

Zwar fordert der Bauernverband nicht, nun einfach alle Umweltgesetze und Standards für die Tierhaltung zu kippen. Aber „Weiterentwicklungen im Umweltschutz und Tierwohl“ könne man nur „positiv aufgreifen“, wenn eine Abwanderung der Produktion ins Ausland verhindert werde – sprich, wenn es keine neuen Auflagen gäbe. Konkret fordert der DBV eine ganze Reihe von Gesetzen und Regelungen wie die EU-Öko-Verordnung wegen der Corona-Krise zu verschieben oder aufzuweichen.

Merz und Familienunternehmer: "eine Unverschämtheit"

Geradezu widersprüchlich erscheinen auf den ersten Blick die Forderungen des Verbandes „Die Familienunternehmer“. Für Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands reicht nämlich „ein Belastungsmoratorium nicht mehr aus“. Stattdessen sei jetzt „rigoros der Rotstift bei den Ausgaben“ anzusetzen, so der Verband in der Pressemitteilung vom 14. Mai. Ein Ausgabenmoratorium statt nur ein Belastungsmoratorium.

Unternehmen und Verbände wie „Die Familienunternehmen“ sprechen sich also einerseits für staatliche Rettungsmaßnahmen und Konjunkturpakete aus. Das kostet beides Steuergeld. Zugleich wird nach Steuersenkungen gerufen, was ja ebenfalls erst mal kostet. Wenn nun aber andererseits staatliche Ausgaben rigoros gestoppt werden sollen, wer bezahlt dann am Ende? Für CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz ist das klar. Er forderte auf Twitter, „alle staatlichen Leistungen […] auf den Prüfstand zu stellen – Subventionen ebenso wie soziale Transferleistungen“.

Für Sebastian Dullien, Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in Düsseldorf, sind solche Forderungen nach Sozialkürzungen wie vom dem Verband „Die Familienunternehmer“ und von Merz „für die echten Probleme in Deutschland schädlich und sogar eine Unverschämtheit“.

Dullien stellt klar, dass er die Stützungsmaßnahmen für Unternehmen für richtig hält. Unverschämt sei dennoch, dass gerade diejenigen, die gerade so tief in die Staatskasse greifen, jetzt schon nach Kürzungen für alle anderen rufen. Der Wirtschaftsweise Achim Truger geht noch weiter: Der geforderte „rigorose Rotstift“ sei „unglaublicher makroökonomischer Analphabetimus“.

Same Song, Different Tune

Auch wenn die Corona-Krise einiges durcheinanderwirbelt, an den derzeit stattfindenden Lobbyauseinandersetzungen und Argumentationsmustern zeigt sich, dass sich nicht alles verändert. „Die Familienunternehmer“ haben sich schon immer gegen höhere Staatsschulden eingesetzt – wie Dullien kritisiert. Friedrich Merz fand „soziale Transferleistungen“ auch noch nie so richtig gut.

Ebenso wollte der Bauernverband auch schon vor der Corona-Krise die Dünge-Verordnung nur ungern verschärft sehen und der Zentralverband der Werbewirtschaft ging gegen die E-Privacy-Verordnung auch ohne Corona vor.

Zwar mögen die Forderungen legitim seien. Doch es ist fragwürdig, die Krise nun als Chance zu sehen, um mal so richtig aufzuräumen bei den unliebsamen Regelungen und Gesetzen, die die Politik so plant. Und wenn es um die Frage geht, wer nun für die Krisenkosten bezahlt und wer profitiert, zeigen sich ebenfalls alte Muster: Unternehmenslobbyisten wollen Steuererhöhungen ausschließen, lieber sollen die Steuern gesenkt werden. Stattdessen sollen staatliche Ausgaben und soziale Leistungen auf den Prüfstand.

Das Belastungsmoratorium - ein Dauerbrenner

Ein kurzer Blick auf die letzten Jahre verdeutlicht, dass die Forderung nach einem „Belastungsmoratorium“ geradezu ein Dauerbrenner in der Lobbyszene ist. Etwa wie die Drohung mit Produktionsverlagerungen ins Ausland und Abbau von Arbeitsplätzen.

Ein „Belastungsmoratorium ist daher das Gebot der Stunde“, forderte beispielsweise die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände BDA bereits im Juni 2019. Anderes Beispiel: Im Frühjahr 2015 war es erneut der BDA, der gemeinsam mit dem BDI, dem Handwerks-Lobbyverband ZDH sowie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag DIHK ein Belastungsmoratorium forderte. Damals sprang ihnen FDP-Chef Christian Lindner bei.

Die Forderung geht also auch ohne Corona-Krise. Die Krise verändert viel, aber die Forderung nach einem Belastungsmoratorium scheint ein echter Evergreen zu sein. Von uns kommt dagegen ein ganzer neuer Vorschlag: Ein Einseitigkeitsmoratorium für die Politik!

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10 Kommentare

Roland Magiera26. Mai 2020 um 15:36

Nun ja, ich bin von der staatlichen Verschwendungsorgie als lediger voll Abgabenpflichtiger besonders hart betroffen!
1: Freiheit bedeutet die Freiheit über mein Schicksal, womit im Wesentlichen meine Arbeitskraft gemeint ist, selbst verfügen zu können. Ich lebe in einem Land, welches die drittmächtigste Volkswirtschaft der Welt ist aber bei den Durchschnittseinkommen nur auf Platz 18 steht. Dafür stehen wir bei den Abzügen zusammen mit Belgien mit Abstand auf Platz 1, fast 50% vom Brutto nimmt der Staat mir ab.
2: Aufgrund dieser Situation wird die Arbeit in Deutschland in der Industrie, ohne die Deutschland nicht existieren kann, immer uninteressanter. Ich sehe immer deutlicher die selben Auswirkungen auf die Leistungsbereitschaft wie in den letzten Jahren der DDR!

Da die Löhne aufgrund des alles dominierenden Sozialstaats nicht auf internationales Toppniveau erhöht werden, bleibt unter den gegenwärtigen Bedingungen nur noch der übliche Weg, erst kultureller Stillstand (man muss schon blind sein, den zu übersehen) und dann ein nicht aufzuhaltender Niedergang.

Und wenn wir doch ein so reiches Land sind, dass wir uns schon schämen müssen (Grüne, Linkspartei und ÖR fördern diese Art Scham besonders) wieso sieht sich dann die Budenregierung genötigt, u.a. Gastwirten, Künstlern, Fluglinien und Eltern mit Geld nach gerade einmal 6 Wochen Quarantäne unter die Arme zu greifen? Wofür dienen lachhafte 300€ Extrakindergeld in einem reichen Land? Reiches Land, reine Manipulation, Massenpsychologie. Wenn überhaupt dann reicher Staat und auf hohem Niveau verarmtes Volk!

Ceterum censeo, das Belastungsmoratorium hätte spätestens nach Rot/Grün unter Schröder kommen müssen. Die niedrigen Bruttoeinkommen sind vom Staat erwünscht, da sonst der Sozialstaat nicht in der Form existieren könnte. Masse statt Klasse, wobei auf die Bedürfnisse der Leistungserbringer nicht die geringste Rücksicht genommen ward, was sich seit einiger Zeit bitterlich zu rächen beginnt und das hat gerade erst begonnen.

Monika Schießlbauer26. Mai 2020 um 18:24

große Vermögen werden in Krisenzeiten gemacht

Mir wird übel wenn ich daran denke, daß diese Regierung für ihr Versagen im Vorfeld von Corona auch noch Wahlerfolge einfahren wird, weil sie sich in der Krise als „Macher“ zeigen konnte.

Für die Pflege einen müden Applaus, für die Wirtschaftsverbände ein Füllhorn an Spielgeld, für die Allgemeinheit das Gerede von den leeren Kassen und der Selbstverantwortung.

Das größte Problem ist, daß Merkel nie regieren wollte sondern immer nur die Sprechpuppe der Konzerne war.

S. Müller26. Mai 2020 um 19:31

Es ist immer das gleiche Lied: “ Steuern zahlen? Nicht mit mir! “ Aber den Staat melken, herzlich gern! Lufthansa ist wirklich ein super Beispiel: Geschäfte in Steueroasen machen und Steuern? Nein danke! Aber hier die Hände aufhalten. Man ist ja schliesslich ein deutsches Unternehmen!
Da wird sogar angeregt, den Mindestlohn abzusenken! Na klar, „wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!“ sagte ja schon Marie Antoinette. Willkommen im Mittelalter!

Joachim S.27. Mai 2020 um 10:32

Ich bin ganz Ihrer – und der vieler anderer – Meinung hier. Doch was können wir gemeinsam tun und bewirken? Zum einen können wir den Konsum durch gezieltes Kaufen beeinflussen. Zum anderen können wir politisch durch Wahlen Einfluss nehmen und Parteien hervorheben, die unseren Zielen entspricht.

Es liegt in Ermessen des Einzelnen, welche der gelisteten Parteien eigene Auffassungen vertritt um etwas zu verändern. Meiner Meinung nach wird kaum eine Partei alles abdecken, aber jeder legt seine Prioritäten anders und kann sich dazu immer neu entscheiden. Vielleicht sollten wir uns mal verdeutlichen, dass wir per Wahl die Wahl haben etwas zu verändern….

Ein Beispiel dazu:
Viele Menschen verändern z.B. ihre Ernährungsgewohnheiten und versuchen, weniger oder gar kein Fleisch mehr zu essen. Das hilft den Tieren und den Menschen, die dadurch unwürdige Bedingungen erleiden. Ganz nebenbei reduziert es die weltweiten Emissionen und trägt zum Klimaschutz bei. Nun stellen sie sich mal vor, Millionen Deutsche würden bei der nächsten Bundestagswahl eine Partei wählen, die dieses Thema für ihre politische Arbeit in den Vordergrund stellt… ich glaube, es würde großen Einfluss auf die Tagesthemen, die politische Zusammensetzung und die Entscheidungen derer nehmen.

Gleiches Szenario könnte man sich z.B. auch für den Klimaschutz, Sozial- und Finanzfragen oder Frieden und Abrüstung vorstellen. Je nach persönlicher Neigung und Vorstellung, was verändert werden sollte. Was ich damit sagen will ist, dass wir zu den aktuell drückenden Problemen und Themen mehr politische Vielfalt und gezielten Einfluss brauchen, um etwas konkret in den Vordergrund zu rücken. Es wird uns in Deutschland nicht weiterbringen immer wieder Union und/oder SPD zu wählen, obwohl es viele vielleicht „fast aus Gewohnheit“ tun.

Hier ist der Hebel der Demokratie anzusetzen, denn alle Staatsgewalt geht vom Volke aus (GG Artikel 20 Abs.2). Warum also nutzen wir nicht dieses Recht und dieses Mittel um unsere Vorstellungen politisch umzusetzen? Ich persönlich hätte es auch gern mal gesehen, dass wir – beispielsweise wie in anderen europäischen Ländern – mal eine Minderheitsregierung ausprobiert hätten. Da wäre manche politische Entscheidung und Beschluss vielleicht etwas anders gelaufen.

Mein Ansatz wäre also die politische Landschaft durch gezielte Wahl so zu verändern, dass sich mehr Deutsche darin irgendwie besser wiederfinden können, um der unendlichen Ausbeutung und dem unendlichen Gewinnstreben einzelner Großer zum Wohle aller zu verändern.

Joachim S.27. Mai 2020 um 12:01

@ H. Bernhard
Es ist schon bekannt, aber vielleicht weniger publiziert. Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass die Verantwortlichen strafrechtlich angeklagt und für ihren – sogar vorsätzlichen – Betrug verfolgt und hart bestraft werden sollen. Der Einfluss vieler Lobbyisten, Unternehmer, Finanzjongleure, Großkonzerne, Banken etc. hat (bis auf Ausnahmen) wenig bis nichts mit Verantwortung und Sozialstaat zu tun. Das ist ja auch noch nicht so schädlich, jeder vertritt seine Interessen. Problematisch ist die Politik, die es unterstützt und den Sozialstaat damit rigoros zum Nachteil der Bevölkerung abbaut. Soweit ich weiß schwört doch jeder, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, oder?! Für mich grenzt das schon an Landesverrat! Menschen wie Julian Assange, die die Wahrheit publizieren oder Verbrechen aufdecken werden kaltgestellt und verrotten bis zum Tode im Gefängnis – ohne Anklage! Hier gilt es auch in der Gewaltenteilung (wenn die noch existiert) mit den Mitteln der Demokratie und des Rechtsstaates Abhilfe zu schaffen – konsequent und mit aller Härte Verantwortliche zu belangen, wie bei jedem anderen Betrüger oder Steuerhinterzieher (zu möglichen Veränderungen in der Politik dazu auch mein heutiger Beitrag). Freundliche Grüße in diese Diskussionsrunde

Joachim S.27. Mai 2020 um 12:09

Sollte Lobbycontrol konkrete öffentliche Maßnahmen initiieren (wie hier z.B. Anzeige in der SZ) und zum Spenden aufrufen, wäre ich mit dabei. Toll fände ich, wenn dazu ein Fortschrittsbarometer auf der Homepage erscheinen würde, das mit jeder Spende bis zur Erreichung des notwendigen Budgets ansteigt. Das könnte man, hier und da, dann öffentlich wirksam auch an anderer Stelle wiederholen. Der Leser sollte den Erfolg seiner Spende direkt in seinen Auswirkungen sehen können.

Klaus Schneidenbach27. Mai 2020 um 13:22

So richtig kurzfristige staatliche Liquiditätshilfen auch sind, es darf nie vergessen werden, dass die Schäden aufgrund Corona teil des unternehmerischen Risikos sind und daher aus dem Betriebs- und auch Privatvermögen der Unternehmer zu tragen sind. Der Staat kann die Schäden nicht ungeschehen machen, sondern nur verlagern auf andere Gruppen und andere Zeiten.
Durch sein bisheriges Verhalten schützt der Staat nicht nur Arbeitsplätze, sondern primär auch die Sozial- und Vermögensstruktur im Land. Es wird den Reichen nicht zugemutet, Betriebsverluste durch Einsatz von Privatvermögen zu kompensieren. Im Gegenteil, es erfolgen noch Ausschüttungen von Dividenden und Boni. Man verlässt sich voll auf den Einsatz des Staates, wie auch die Entwicklung der Börsenkurse verdeutlicht.
Bei der Lufthansa setzt die Bundesregierung aus ideologischen Gründen 9 Mrd. Steuergeld ein für 20 % des Aktienkapitals, statt die gesamte Gesellschaft für knapp 4 Mrd. komplett zu übernehmen (Börsenkapitalisierung ca. 3,8 Mrd. aktuell). Wenn man langfristig keine Staatsunternehmen will. hätte man die Gesellschaft später wieder privatisieren können, mit Gewinn zu Gunsten des Staates. Die Aktionäre sollten geschützt werden. Verluste wie üblich verstaatlicht, aber Gewinne sollen privat bleiben!

engelmann27. Mai 2020 um 16:34

nachden sie meinen hinweis auf die gender und die lsbgt lobby NICHT bekannt gemacht haben, weiss ich das sie politisch beeinflusst werden…so will ich mit solchen typen wie ihnen nichts mehr zu tun haben…daher beende ich alle newsletterund auch ectl zahlungen……ihr seid feige pfeiifen….. engelmann dachau

Timo Lange27. Mai 2020 um 17:13

Hallo,

dass Ihr Kommentar nicht veröffentlicht wurde, könnte daran gelegen haben, dass der Bezug zum Thema des Artikels nicht erkennbar war. Im Artikel geht es um spezielle Forderungen einiger Wirtschaftsverbände vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Dass es Menschen und Organisationen gibt, die sich für Gender-Gerechtigkeit und die Anliegen nicht-heterosexueller Menschen einsetzen, ist klar und auch gut so. Mit der Forderung nach einem Belastungsmoratorium hat das aber wohl nichts zu tun.

Simone Schomberg18. Juni 2020 um 12:55

Warum wird nicht den Firmen, die mit Abwanderung oder Entlassungen drohen gesagt: Macht euch ab oder wenn ihr entlasst, bekommt ihr gar nichts mehr. Dann soll man doch den Kleinunternehmer unterstützen, damit er investieren und Arbeitsplätze schaffen kann. Anstatt immer wieder neues Geld in diese korrupten, gewissenlose Konzerne zu pumpen. Niemand ist unersetzlich. Jedem Arbeiter wird immer wieder damit gedroht. Sagt’s doch auch einmal zu denen und HANDELT auch mal so. Aber dann gehen ja die Zuwendungen der Politiker verloren…..Wählt einfach nie wieder die etablierten Parteien. Der einzige Weg. Macht die kleinen Parteien stark, wie damals die Grünen. Heute leider auch nur noch korrupt. Aber am Anfang ging es ja. Jedenfalls braucht dieses Marionettenkabinett endlich mal einen Tritt in den Hintern. Der Bürger MUSS endlich mal zeigen: MIT UNS NICHT MEHR! Aber es wird sein, wie mit dem Fleisch: Keiner will angeblich keine gequälte und Medikamenten verseuchte Massentierhaltung, doch fast alle kaufen Billigfleisch. Fast alle Deutsche sind eben feige und bequem. Immer fordern, aber selbst nichts tun.