Kurzmeldung

Bahn-Affäre: Spuren verwischen statt Aufklärung

Spuren verwischen statt Aufklärung scheint das Motto bei einigen Beteiligten der PR-Affäre der Deutschen Bahn AG zu sein. Berlinpolis hat inzwischen seine Webseite www.zukunftmobil.de gesperrt, über die sie 2007 verdeckte PR für die Deutsche Bahn AG machten. Das ist der zweite Schritt, um die eigene Verwicklung in die Bahn-Affäre zu verbergen. Am letzten Freitag hatte […]
von 2. Juni 2009

Spuren verwischen statt Aufklärung scheint das Motto bei einigen Beteiligten der PR-Affäre der Deutschen Bahn AG zu sein. Berlinpolis hat inzwischen seine Webseite www.zukunftmobil.de gesperrt, über die sie 2007 verdeckte PR für die Deutsche Bahn AG machten. Das ist der zweite Schritt, um die eigene Verwicklung in die Bahn-Affäre zu verbergen. Am letzten Freitag hatte Berlinpolis ein vermeintliches Dementi publiziert, was aber auf zweiten Blick keines ist (siehe unsere Analyse). Im Englischen wird diese Taktik seit der Watergate-Affäre als „non-denial denial“ bezeichnet (siehe Erklärung auf sourcewatch.org).

Allendorf Media löscht Referenzkunden
Auch die PR-Agentur Allendorf Media hat in den letzten Tage offensichtlich unerwünschte Spuren von der eigenen Webseite gelöscht. So ist die Webseite nicht mehr erreichbar, auf der die Agentur früher ihre Referenzkunden für den Bereich „Web und Vodcast“ (online veröffentlichte Videos) präsentierte. Hier ist der Screenshot der Seite vom 20. April 2009, wie er am Wochenende noch im Google Cache zu finden war:

Allendorf Media Webseite mit zukunftmobil.de von Berlinpolis als Referenzkunde

Die Seite belegt, dass Allendorf Media 2007 Videomaterial über die Deutsche Bahn AG für die Webseite zukunftmobil.de geliefert hat.

Statt Spuren zu verwischen sollten Allendorf Media und Berlinpolis endlich ihre Verstrickung in die Bahn-Affäre eingestehen und offen legen. Löschen in Internet-Zeiten geht nicht so schnell und einfach, wie manche vielleicht denken. Wir haben zudem letzte Woche nochmal eine Offline-Kopie von www.zukunftmobil.de gemacht, bevor wir an die Öffentlichkeit gegangen sind ;-).

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6 Kommentare

Gerhard A. Pfeffer2. Juni 2009 um 14:36

…auf der Allendorf-Kundenliste PR-Dienstleistungen (http://www.allendorf-media.de/PR%20Dienstleistungen/index_PR.html) ist aber berlinpolis noch vertreten. Und dazu noch so ein obskurer Schleich-PR-Verein: INSM Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, finanziert vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

Natalie3. Juni 2009 um 11:09

Im Internet-Archiv lassen sich zudem derlei Schandtaten auch noch bis in alle Ewigkeit (relativ gesehen… ;-)) nachweisen (zumindest teilweise):
http://www.archive.org/index.php

Herzliche Grüße!
Natalie

Axel Porsch3. Juni 2009 um 14:07

Schade, schade, liebe Berlinpolis „Strategen“. Infos über den content der vergangenen Monate kann man noch schön unter http://web.archive.org recherchieren.

Lars Andersen3. Juni 2009 um 14:43

Die Artikel der gesperrten Website http://www.zukunftmobil.de lassen sich übrigens dank Suchmaschinen-Gedächtnis immer noch abrufen. Bei Google z.B. vor dem Suchbegriff „site:www.zukunftmobil.de“ angeben und dann bei den Treffern „Im Cache“ anklicken…

Claus Hesseling12. Juni 2009 um 12:14

Eine Personen-Suche nach dem Geschäftsführer von Berlinpolis spuckt relativ schnell auch diese Website aus: http://www.gesundheit-transparenz.de. Auch sie ist mittlerweile offline, aber ebenfalls in voller Schönheit im Archiv: http://web.archive.org/web/20080210021727/http://www.gesundheit-transparenz.de/

Nachrichten8. Juli 2009 um 11:42

Ein sehr interessanter Artikel. Sollten Sie noch weitere Informationen haben – wurde ich mich freuen