Aus der Lobbywelt

Reformer des Jahres: 5 und 5 macht 5

Am Sonntag gibt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung den „Reformer des Jahres“ 2005 bekannt. Sie schreibt den Preis zusammen mit der Arbeitgeber-„Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) aus. Dieses Jahr durften erstmals die Leserinnen und Leser der FAS eigene Kandidaten vorschlagen. In der Ankündigung in der FAS vom 30. Oktober hieß es: „Die fünf meistgenannten Kandidaten werden […]
von 25. November 2005

Am Sonntag gibt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung den „Reformer des Jahres“ 2005 bekannt. Sie schreibt den Preis zusammen mit der Arbeitgeber-„Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) aus. Dieses Jahr durften erstmals die Leserinnen und Leser der FAS eigene Kandidaten vorschlagen. In der Ankündigung in der FAS vom 30. Oktober hieß es:

„Die fünf meistgenannten Kandidaten werden wir zusammen mit weiteren fünf Kandidatenvorschlägen der F.A.S. unseren Lesern und einer prominent besetzten Jury am 13. November zur Wahl vorlegen.“ (Hier noch online)

Zur Wahl stellte die FAS dann aber nur fünf Kandidaten:

  • Erich Pipa, Sozialdezernent des hessischen Main-Kinzig-Kreises
  • Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlages
  • Udo Di Fabio, konservativer Verfassungsrichter
  • Joachim Lang, Steuerwissenschaftler und Vorsitzender der „Kommission Steuergesetzbuch“ der Stiftung Marktwirtschaft
  • Hermann-Otto-Solms, FDP

Wo sind die übrigen fünf Kandidaten geblieben (von Kandidatinnen ganz zu schweigen)? Laut Rainer Hank, Leiter des Wirtschaftsressorts der FAS, gab es nicht genug gute Vorschläge. Viele Leser haben Paul Kirchhof und Friedrich Merz vorgeschlagen, die aber beide schon in den vergangenen Jahren „Reformer des Jahres“ waren. Außerdem habe es Vorschläge gegeben, die nicht passend gewesen seien. So wurden die Vorschläge – entgegen der ursprünglichen Angabe – noch mal gefiltert und es gab es nur fünf Vorschläge. Laut Hank sind dabei Lang und Solms von den Lesern nominiert worden.

Die Jury: überwiegend INSM-nah
Das endgültige Ergebnis wird zur Hälfte von den Leserstimmen und zur Hälfte von dem Votum der Jury bestimmt. Wie die vergangen Jahre macht die FAS allerdings den Leserinnen und Lesern die Zusammensetzung der Jury nicht ganz transparent. Sie beschreibt sie als „prominent besetzte Jury“ und nennt zu allen Mitgliedern kurz den (ehemaligen) Beruf. Dass neun von dreizehn Mitgliedern mit der INSM verbunden sind, verschweigt sie:

Die Jury: Hans Tietmeyer*, Ex-Bundesbankpräsident (Vorsitz), Hans D. Barbier*, Ludwig-Erhard-Stiftung; Arnulf Baring*, Historiker; Roland Berger*, Unternehmensberater; Juergen Donges*, Ökonomie-Professor; Dominique Döttling*, Beraterin; Johanna Hey*, Juraprofessorin; Ann-Kristin Achleitner*, BWL-Professorin; Otto Graf Lambsdorff, Bundesminister a. D.; Michael Hüther*, Institut der Deutschen Wirtschaft; Paul Nolte, Historiker; Friedrich Nowottny, Journalist; Holger Steltzner, F.A.Z-Herausgeber

* Kuratoren, BotschafterInnen der Initiative und/ oder Gründungsmitglieder des INSM-Fördervereins

Aber 2006 gibt es bestimmt einen neuen Versuch…

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