Aus der Lobbywelt

Preise der Hayek-Stiftung 2005 und marktliberale Netzwerke

Am Wochenende hat die Friedrich August von Hayek-Stiftung in Freiburg ihre internationalen Preis und Publizistik-Preis vergeben. Die Preise werden alle zwei Jahre verliehen. Der Internationale Preis ging an den ehemaligen EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti für seinen „Einsatz für offene Märkte und Wettbewerb in der Europäischen Union sowie für seine maßgeblichen Beiträge zu einer marktwirtschaftlichen Politik in […]
von 8. November 2005

Am Wochenende hat die Friedrich August von Hayek-Stiftung in Freiburg ihre internationalen Preis und Publizistik-Preis vergeben. Die Preise werden alle zwei Jahre verliehen. Der Internationale Preis ging an den ehemaligen EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti für seinen „Einsatz für offene Märkte und Wettbewerb in der Europäischen Union sowie für seine maßgeblichen Beiträge zu einer marktwirtschaftlichen Politik in Italien“. Den Publizistik-Preis erhielt die FAZ-Journalistin Karen Horn „für ihr jahrelanges Eintreten für marktwirtschaftliche Prinzipien und Reformen in ihren Kommentaren und Berichterstattungen“. Karen Horn ist selbst Mitglied in der Mont Pelerin-Society, einem internationalen Netzwerk neoliberaler Intellektueller, und kennt sich gut in der Szene marktliberaler Denkfabriken aus. Interessant dazu ist z.B. ihr FAZ-Artikel „Die wirtschaftlichen Freigeister stellen sich auf die Hinterbeine“ vom August, den einige Denkfabriken nun auf ihren Seiten stehen haben (als HTML oder pdf).

Die Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung, Freiburg im Breisgau, wurde im Mai 1999 zum 100. Geburtstages des neoliberalen Vordenkers Friedrich August von Hayeks gegründet. Stifter ist der Finanzdienstleistungskonzern Wüstenrot & Württembergische AG. Die Preisträger werden vom Kuratorium der Stiftung ausgewählt, dessen Zusammensetzung ein interessantes Beispiel für marktliberale Netzwerke ist. Seine Mitglieder:

  • Roman Herzog (Vorsitz), ehemaliger Bundespräsident, Konvent für Deutschland und Ehrenvorsitzender des Roman-Herzog-Instituts der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und der Arbeitgeberverbände der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie
  • Leszek Balcerowicz, Präsident der polnischen Nationalbank
  • Frederik („Frits“) Bolkestein, ehemaliger EU-Kommissar für den Binnenmarkt, u.a. verantwortlich für die umstrittene Dienstleistungsrichtlinie
  • Ralf Dahrendorf, liberaler Vordenker und Mitglied des englischen Oberhauses
  • Lüder Gerken, (geschäftsführender) Vorstand der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik in Freiburg und ehemaliger Vorstand der Stiftung Marktwirtschaft
  • Gert Haller, Vorsitzender des Vorstands der Wüstenrot & Württembergische AG
  • Jürgen Jeske, ein ehemaliger Herausgeber der FAZ
  • Hans Tietmeyer, ehemaliger Bundesbankpräsident und Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

Neu im Kuratorium sind Otmar Issing, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, und Christoph Keese, Chefredakteur der Welt am Sonntag. Zu den Preisträgern früherer Jahre gehören Internationaler Preis: Leszek Balcerowicz, Otmar Issing und Margaret Thatcher für den internationalen Preis sowie Hans D. Barbier und Johan Norberg für den Publizistik-Preis.

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