Kurzmeldung

Herr Clement und die Skeptiker

In der Januar-Ausgabe der politischen Zeitschrift Cicero kam Wolfgang Clement übrigens auch zu Wort. In seinem Kommentar „Verachtet die Skeptiker nicht“ kritisiert er das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz und lobt die Skeptiker des „Mainstream“-Klimadiskurs. Zwar gesteht Clement ein, dass die unbestreitbare Erderwärmung „mutmaßlich“ Menschenwerk sei. Aber an Stelle staatlicher Vorgaben zur Emissionssenkung spricht er sich für […]
von 29. Januar 2008

In der Januar-Ausgabe der politischen Zeitschrift Cicero kam Wolfgang Clement übrigens auch zu Wort. In seinem Kommentar „Verachtet die Skeptiker nicht“ kritisiert er das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz und lobt die Skeptiker des „Mainstream“-Klimadiskurs. Zwar gesteht Clement ein, dass die unbestreitbare Erderwärmung „mutmaßlich“ Menschenwerk sei. Aber an Stelle staatlicher Vorgaben zur Emissionssenkung spricht er sich für mehr staatliche Förderung für die Erforschung CO2-freier Energietechnologien aus, z.B. in der „Nuklear- und Kohleforschung“.

Es geht hier nicht um Clements Meinung, sondern das journalistische Defizit von Cicero: in der Personenbeschreibung wird zwar Clements Tätigkeit für das Adecco Institute (der gleichnamigen Zeitarbeitsfirma) genannt, aber die Verbindung von Clement zu RWE wird verschwiegen. Die Interessen hinter der Forderung nach staatlichen Subventionen statt Reduktionsverpflichtungen bleiben damit auf den ersten Blick verborgen. Wegen solcher Kommentare sind ehemalige Politiker und Prominente für Unternehmen und Lobbyorganisationen so wertvoll. Als vermeintlich externe Fürsprecher verleihen sie den Aussagen mehr Glaubwürdigkeit. Im englischen wird das auch als „third party technique“ bezeichnet.

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10 Kommentare

Jochen Hoff29. Januar 2008 um 18:54

Moment bitte mal. Der Cicero hat kein journalistisches Defizit, das ist ganz einfach eine neoliberale und wirtschaftsfaschistische Propagandaschleuder. Die übersehen auch nicht mal eben für wen Clement steht. Die haben den interviewt, weil der die Meinung ihrer Herren singt.

Wir haben in Deutschland keine freie Presse und keine Journalisten mehr. Aber viele Sänger die ihr Lied gut gelernt haben.

Schaut sie euch Am Beispiel Wahlen an:

http://www.duckhome.de/tb/archives/1776-Kauder,-Kauder-und-sein-Dampfgeplauder.html

Der Cicero ist nur ein Vogel der sich sehr früh in seinem goldenen Käfig wohl fühlte.

RJ29. Januar 2008 um 23:26

Schreibt Wolfgang Clement solche Artikel selbst oder gibt er für die Lobbyarbeit nur seinen Namen her?

MacPaul30. Januar 2008 um 0:15

Schon komisch, wer sich heutzutage mit „Kultur“ in Verbindung bringt, noch dazu politische. Und wenn man liest, was dieser Herr Clement so von sich gibt, fällt einem unwillkürlich die ewige Frage nach der Definition für Arschloch ein…

Rainer Hoffmann30. Januar 2008 um 16:56

Herr Müller, falls Sie es noch nicht mitbekommen haben und nicht ausreichend recherchiert haben sollten:

Es ist nachgewiesen, daß bereits seit 2001 wieder eine globale Abkühlung (!) stattfindet….und DAS „seltsamerweise“ trotz Zunahme von CO2…

Was sagen Sie nun ??

Den Beweis dazu maile ich Ihnen heute abend…

Und über die gegenwärtigen Kälteeinbrüche in China und Afganistan wird ja in den „Mainstream“-Medien (wie z.B. Tagesschau) bezeichnenderweise wiedermal gar nicht berichtet…

BG30. Januar 2008 um 21:35

@Rainer Hoffmann

Sowohl Tagesschau wie auch Tagesthemen und das Nachtmagazin haben über die Kälteeinbrüche relativ ausführlich berichtet. Sehr einfach über das Online-Archiv nachzuvollziehen.

U. Müller31. Januar 2008 um 11:45

Lieber Herr Hoffmann,

die Daten, die sie mir geschickt haben, belegen nicht, dass es seit 2001 eine globale Abkühlung gibt. So ist 2005 wärmer als 2001 – nur 2006 und 2007 sind leicht niedriger, aber immer noch deutlich höher als die Durchschnittswerte der Dekade 1991-2000.

Generell folgt die globale Temperaturkurve keinem linearen Anstieg, sondern ist immer eine Art Sägeblatt-Muster mit Ausschlägen nach oben und nach unten. Denn das Wetter wird eben durch viele Faktoren beeinflusst, nicht nur den Treibhauseffekt, sondern auch durch Phänomene wie La Nina und El Nino. Die Frage des Klimawandels lässt sich aus meiner Sicht nur mit längerfristige Betrachtungen erfassen, nicht mit der Betrachtung von ein, zwei Jahren oder temporären Wetterphänomen.

Die Erderwärmung hat übrigens auch Herr Clement ausdrücklich nicht in Abrede gestellt. Wobei der Blogbeitrag wie gesagt auch keine inhaltliche Analyse der Klimadebatte liefert, sondern zeigt, wie prominente Fürsprecher wie Clement unter Verschleierung ihrer Interessensverflechtungen in den Medien auftauchen.

han ich vergessen31. Januar 2008 um 17:37

Das mag im ersten Moment nicht passen,aber bitte mal lesen.

Müll für Deutschland

Zur Beseitigung der Müllberge in Neapel und Umgebung werden nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ täglich 1500 Tonnen Abfall nach Deutschland transportiert. Jeden Tag würden zwei Güterzüge mit Hausmüll aus der italienischen Region Kampanien nach Cröbern bei Leipzig und Bremerhaven fahren, zitierte die Zeitung einen Manager der italienischen Transportgesellschaft Ecolog.

Die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft sowie die Remondis AG verdienten nach Angaben von Branchenkennern bis zu 200.000 Euro am Tag mit diesen Transporten, berichtete die SZ. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Bundesumweltamtes insgesamt etwa 18 Millionen Tonnen Müll nach Deutschland importiert. Aufgrund freier Kapazitäten in den rund 70 deutschen Verbrennungsanlagen und sinkenden Preisen boome das Müll-Geschäft, berichtete die SZ. Weitere 80 Anlagen seien geplant.

Neapel kämpft bereits seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder mit dem Müll, weil Verwertungsanlagen fehlen.

http://www.n-tv.de/907241.html

G. Hard2. Februar 2008 um 3:12

Herr Clement spricht als Hauptredner auch auf der Wintertagung des dt. Atomforums in Berlin am 07.02.08.

Rainer Hoffmann4. Februar 2008 um 8:08

@ U. Müller

Da haben Sie sich ja genau DIE Werte rausgesucht, die Ihnen argumentativ ins Konzept passen. Aber nach Meinung der „Klimahysteriker“ müssten die Globaltemperaturen ja LINEAR ansteigen, was Sie aber nicht tun, und seit 2001 ist die Tendenz der Global-Temperaturen wieder fallend. Das können Sie nicht leugnen, und das passt den politischgesteuerten „Klimahysterikern“ überhaupt nicht ins Konzept.

Aber schauen Sie mal wie Aribert Peters als Vertreter der „Ökoenergielobby“ und als „getarnter Verbraucherschützer“ im ZDF am 21.01.2008 die Unwahrheit über die Entwicklung Ökoenergien verbreitet hat.
http://www.solarresearch.org/1630782.htm

Uwe Jürgens8. Februar 2008 um 17:17

@R.Hoffmann
Eine Tendenz mit nur zwei Ereignissen (sprich Jahre) herzuleiten ist nicht seriös. So kann ich JEDES gewünschte Ergebnis belegen, ich muß nur abwarten bis es mal wieder 2 Jahre gibt, die mir in die Karten spielen.