Lobbyismus an Schulen

Aktion: Lobbyismus an Schulen zurückdrängen!

Lobbyismus macht auch vor dem Klassenzimmer nicht halt. Lobbyisten erstellen Unterrichtsmaterialien, veranstalten Schulwettbewerbe oder bilden Lehrer fort. Schülerinnen und Schüler werden so zum Ziel von Meinungsmache und Manipulation. In einem offenen Brief haben wir die Bildungsminister und -ministerinnen der Länder aufgefordert, gegen Meinungsmache und Lobbyismus an Schulen aktiv zu werden. Am 17. Juni haben wir die knapp 9.500 Unterschriften an Stephan Dorgerloh, den Präsidenten der Kultusministerkonferenz, übergeben.
von 30. April 2013

Lobbyismus macht auch vor dem Klassenzimmer nicht halt. Lobbyisten erstellen Unterrichtsmaterialien, veranstalten Schulwettbewerbe oder bilden Lehrer fort. Schülerinnen und Schüler werden so zum Ziel von Meinungsmache und Manipulation.

Wir haben untersucht, mit welchen Methoden Lobbyisten Einfluss auf den Unterricht nehmen und welche Motive dahinter stecken. Das Ergebnis haben wir in unserem Diskussionspapier „Lobbyismus an Schulen“ veröffentlicht. Es zeigt: Die Einflussnahme auf Kinder und Jugendliche wird professionell organisiert und ist Teil langfristiger und umfassender Lobbystrategien.

In einem offenen Brief haben wir die Bildungsminister und -ministerinnen der Länder aufgefordert, gegen Meinungsmache und Lobbyismus an Schulen aktiv zu werden. Wir übergeben die knapp 9.500 Unterschriften heute an Stephan Dorgerloh, Präsident der Kultusministerkonferenz.

Unser offener Brief im Wortlaut

Sehr geehrte Frau Ministerin, sehr geehrter Herr Minister,

Lobbyisten haben die Schulen als Handlungsfeld für sich entdeckt. In den vergangenen Jahren hat die Einflussnahme von Unternehmen und Verbänden auf den Unterricht zugenommen und wird professionell organisiert. Den Akteuren geht es nicht um Bildung, sondern um Meinungsmache und Marketing. Als zukünftige Wähler und Konsumenten sind Kinder und Jugendliche zum Ziel langfristiger und umfassender Lobbystrategien geworden. Die Politik muss dieses Problem endlich erkennen und dagegen aktiv werden.

Wir fordern Sie als Bildungsministerin und -minister auf, das Problem der Einflussnahme von Lobbyisten an Schulen anzugehen und Maßnahmen gegen Meinungsmache und Marketing im Unterricht zu ergreifen.

  • Richten Sie eine Monitoringstelle ein, bei der Lehrkräfte, Schüler oder Eltern auffälliges Material prüfen lassen können und die einen Leitfaden zum kritischen Umgang mit externem Material herausgibt.
  • Schaffen Sie Regeln für die Offenlegung der Finanzierung von externen Schulmaterialien.
  • Sorgen Sie für ein umfassendes Werbeverbot an Schulen.

 

Hintergrund zur Aktion
In unserem neuen Diskussionspapier „Lobbyismus an Schulen“ finden Sie Hintergrundinformationen, viele Beispiele und konkrete Handlungsempfehlungen – auch für Lehrerinnen und Lehrer, Schüler und Schülerinnen und Eltern. Eine Zusammenfassung der Inhalte können Sie hier lesen und den kompletten Text als PDF hier herunterladen. Sie können die Studie auch als gedrucktes Exemplar bestellen ohne den offenen Brief zu unterzeichnen.

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