Aus der Lobbywelt

Offener Brief: Transparenzlücke bei Parteispenden schließen

Eine 15.000 €-Spende an die Marburger SPD sorgt für Aufregung. Von wem die Spende stammt, sagt die SPD nicht. Spenden über 10.000 € stehen zwar in den Rechenschaftsberichten. Aber man kann nicht sehen, welche Spende an welche Parteigliederung (Stadt) ging. Werden Sie aktiv gegen diese Transparenzlücke und unterzeichnen Sie unseren offenen Brief an die SPD! […]
von 2. Mai 2012

Eine 15.000 €-Spende an die Marburger SPD sorgt für Aufregung. Von wem die Spende stammt, sagt die SPD nicht. Spenden über 10.000 € stehen zwar in den Rechenschaftsberichten. Aber man kann nicht sehen, welche Spende an welche Parteigliederung (Stadt) ging. Werden Sie aktiv gegen diese Transparenzlücke und unterzeichnen Sie unseren offenen Brief an die SPD!

Auf Grund dieser Lücke können Marburger Bürgerinnen und Bürger aktuell nicht erfahren, ob die Spende tatsächlich von der Deutschen Vermögensberatungs AG stammt, wie vermutet wird. Wegen der fragwürdigen/ besonderen Rolle, die der DVAG-Vorstandsvorsitzende Reinfried Pohl in Marburg spielt, und der nicht unerheblichen Summe von 15.000 € wäre dies jedoch eine wichtige Information. (Weitere Hintergrundinformationen zu dem Fall)

Wir wollen diese Lücke nicht länger hinnehmen. In einem offenen Brief fordern wir den SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel und die Vorsitzende der Marburger SPD Marianne Wölk auf, den Namen des Spenders zu nennen und sich dafür einzusetzen, dass Parteispenden künftig dem genauen Empfänger zugeordnet werden können.

Unterzeichnen Sie jetzt unseren offenen Brief und unterstützen Sie unsere Forderung für einer Verbesserung des Parteiengesetzen und für mehr Transparenz. Ihr Name wird bei Unterzeichnung sichtbar unter dem Brief erscheinen.
Die Aktion ist beendet. Der Brief wurde von 1.946 Menschen unterzeichnet.

Sehr geehrter Herr Gabriel,
sehr geehrte Frau Wölk,

die SPD hat sich in der Vergangenheit für mehr Transparenz ausgesprochen und die engen Verbindungen zwischen Politik und Wirtschaft kritisiert. Dabei spielt das Parteiengesetz eine zentrale Rolle, weil dort die Offenlegung von Parteispenden geregelt ist.

Wie groß die Transparenzlücken im Parteiengesetz sind, hat eine Spende von 15.000 € an die Marburger SPD verdeutlicht, deren Herkunft weiterhin unbekannt ist. Das bestehende Parteiengesetz macht eine genaue Zuordnung von Spenden nämlich nicht möglich, da Spenden nur für die gesamte Partei aufgelistet werden. Ob es sich bei dem Empfänger um einen Ortsverein in Niedersachsen, einen Unterbezirk in NRW oder die Bundespartei handelt, bleibt unbekannt.

Bei Parteispenden auf kommunaler Ebene sind 15.000 € jedoch keine Kleinigkeit und zur Bewertung einer solchen Spende ist eine zeitnahe Offenlegung des Spenders dringend notwendig.

Wenn die SPD es mit der Forderung nach mehr Transparenz ernst meint, dann muss sie sich jetzt dafür einsetzen diese Lücke zu schließen.

1) Wir fordern die Marburger SPD auf, nicht auf eine Änderung des Parteiengesetzes zu warten und endlich zu sagen, wer die 15.000 € gespendet hat. Die Marburger Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf zu wissen, von wem diese Spende stammt.

2) Wir fordern Sigmar Gabriel und die gesamte SPD auf, sich aktiv für eine Verbesserung des Parteiengesetzes einzusetzen. Setzen Sie sich dafür ein, dass Spenden schneller veröffentlicht werden, dass die Schwellenwerte für eine Veröffentlichung reduziert werden und dass Spenden dem genauen Empfänger innerhalb einer Partei zugeordnet werden können.

Mit freundlichen Grüßen

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